• Bei der Großen Lausitzrunde heute in Forst war der Wasserhaushalt ein Thema.

Wasserproblem für die Lausitz: „Wir haben eine kritische Zeit zu überleben“

Zuletzt aktualisiert:

Die Lausitz braucht bei der Lösung des Wassersproblems auch Unterstützung durch den Bund. Dringend nötig sei das Engagement, gemeinsam mit den Ländern und Kommunen Lösungen zu finden, sagte der Leiter der Arbeitsgruppe Wasser, Klaus-Peter Schulze, heute vor der Großen Lausitzrunde in Forst. 

Nach dem Aus für die Kohleförderung 2038 besteht kein Grund mehr, Grundwasser aus den Tagebauen abzupumpen. Die Leag werde aber nicht sofort alle Pumpen abstellen, sondern noch  Nachsorge betreiben bis zur ersten Hälfte der 2040er Jahre, so Schulze

 Derzeit werden Studien zu Wasserspeichern und einer Leitung von der Elbe in die Lausitz erstellt. Ein Gesamtbild werde  2027/28 vorliegen, schätzt Schulze. Dann seien es noch zehn Jahre bis zum vereinbarten Kohleausstiegsdatum. Aber  eine Überleitung von der Leitung von der Elbe in die Lausitz – wenn sie denn komme – werde nicht vor Ende 2040 zu realisieren sein. „Wir haben dann nochmal eine kritische Zeit zu überleben.“  

Etwas Positives konnte er vor den Bürgermeistern der Lausitzrunde verkünden. Die LMBV hat grünes Licht für die Dichtwand am Speichersystem Lohsa gegeben. Allerdings wird sie vor 2040 nicht stehen.

Empfohlen wird, dass Wasserspeicher im Gebiet der Spree auf ein Volumen von mindestens 180 Millionen Kubikmeter ausgebaut werden.   Nach Einstellung des Kohleabbaus wird es  deutlich weniger Wasser in der Region geben als heute – allein im sächsischen Teil der Spree sind es jährlich rund 95 Millionen Kubikmeter, die fehlen werden. In einer Studie des Bundesumweltamtes wird neben der Nutzung von Seen als Wasserspeicher auch den Wasserimport aus den Gebieten der Elbe, Neiße und Oder empfohlen.  So könne ein verlässlicher Wasserhaushalt für die Lausitz garantiert werden. 

 

Audio:

Klaus-Peter Schulze, Leiter der Arbeitsgruppe Wasser der Lausitzrunde