Nach Abriss ehemaliger Gusswerke Leipzig: War dieser Staub giftig?
Nach dem Abriss der ehemaligen Gusswerke Leipzig in der Merseburger Straße entsteht auf dem Areal ja derzeit ein neuer Gewerbepark. Dunkler Staub verteilte sich in der schmutzigsten Phase des Gebäudeabrisses auf den angrenzenden Grundstücken. Anwohner fürchten sich nun vor eventuellen gesundheitlichen Schäden. Der Staub, der sich in der Luft verteilte, sei magnetisch und bestehe aus Eisengraphit. „Wir haben ihn eingeatmet.“, sagte uns Anwohner Günter Ulbricht.
Judith Roderfeld, Sprecherin der Firma Hagedorn, welche das Areal gekauft hat und sich um die Abrissarbeiten kümmert, sagte unserem Sender: „Wir sind zu dem Thema bereits in ständigem Kontakt mit den Behörden und unserem Gutachter, der das gesamte Projekt begleitet. Wir können Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt versichern, dass keine Gefahr für Mensch und Umwelt besteht. Dennoch nehmen wir die Ängste und Sorgen der Anwohner sehr ernst und stehen ihnen jederzeit bei Fragen zur Verfügung.“
Auch die Stadt Leipzig hat die Baustelle bereits überprüft. Während der Abrissarbeiten seien Maßnahmen zur Staubminderung veranlasst worden. Wie es vom Amt für Bauordnung und Denkmalpflege heißt, sollten u. a. die Bauteile befeuchtet werden, damit die Staubbildung vermindert wird. Auch ein Wasserbecken mit Pumpen zur Bewässerung wurde angelegt. Die Umsetzung der Maßnahmen sei unangekündigt kontrolliert worden.
Auch Ulbricht habe sich an das Amt gewandt, wie er uns sagte. Einen Nachweis, dass dieser Staub ungefährlich sei, habe er aber nicht erhalten. Von der Stadt heißt es, dass bereits Proben genommen wurden, um zu überprüfen, dass keine Gefahr für die Gesundheit besteht. Ergebnisse lägen aber noch nicht vor.
Ulbricht wollte ebenfalls privat eine Firma engagieren, die den Staub auf seine Gefährlichkeit untersuchen soll. Außerdem habe er sich gewünscht, als Anwohner mehr in den Prozess einbezogen und über den Staub aufgeklärt zu werden, bevor eine dunkle Staubwolke über sein Grundstück rollt.
Die Abrissarbeiten auf dem knapp 150.000 Quadratmeter großen Areal der ehemaligen Gusswerke sollen bis zum Herbst abgeschlossen sein. Danach soll auf dem Gelände ein Gewerbepark entstehen.
Redaktioneller Hinweis:
Dieser Artikel wird aufgrund der Entwicklungen laufend aktualisiert.


