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ADHS-Diagnose im virtuellen Klassenzimmer

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Forscher der Uniklinik Dresden und der TU haben ein neues Verfahren zur besseren Diagnose für Aufmerksamkeitsstörungen bei Kindern- und Jugendlichen entwickelt. Es handelt sich um Virtual Reality- Software für Alltagssituationen und -umgebungen. In einem virtuellen Klassenzimmer sollen die ADHS-Tests ein individuelleres und präziseres Ergebnis bringen, als mit Fragebögen, Papier-Bleistift-Tests oder am Computer in der Ambulanz. Rückläufe dieser Untersuchungen ergaben, dass Betroffene dort deutlich konzentrierter sind als in der Realität.

Mit diesem Ansatz übernehmen die Wissenschaftler eine Vorreiterrolle in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Nach zweijähriger Entwicklung geht die Software nun in den Praxistest. Danach folgen wissenschaftliche Studien. Das Projekt wurde durch den Fond für Europäische Entwicklung mit 620.000 Euro gefördert.

Verfahren auch nach Schlaganfällen oder bei Alzheimer denkbar

Perspektivisch lässt sich neues Verfahren auch zum Erkennen anderer neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen nutzen, bei denen das Gedächtnis beeinträchtigt wird.  Schwerpunkte sind hier beispielsweise neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson oder Multiple Sklerose. Auch nach Schlaganfällen bedarf es einer präzisen, am Alltag orientierten Diagnostik, um entsprechende Therapien einzuleiten und besser auf die Bedürfnisse der Betroffenen abzustimmen.

Probanden gesucht

Interessenten für die Testphase der VR-Diagnostik können sich an folgende E- Mail-Adresse wenden: christian.beste@uniklinikum-dresden.de.