Alter Leipziger Bahnhof wird Eisenbahnmuseum
Am Alten Leipziger Bahnhof in Dresden soll Eisenbahngeschichte bald erlebbar werden. Die Stadt will das Außengelände zu einem interaktiven Bildungsort umgestalten.
Der Bahnhof sei der letzte erhaltene authentische Ort der ersten Fernbahnstrecke Deutschlands, heißt es in einem Konzept, das jetzt vorgestellt wurde. Die denkmalgeschützten Bahnsteige, Gleise und Ruinen sollen in Themenbereiche gegliedert und begehbar gemacht werden. Den geplanten Gedenkort für die Deportationszüge will die Stadt dabei einbeziehen.
„Am Alten Leipziger Bahnhof wurde Eisenbahngeschichte geschrieben“, sagte Baubürgermeister Stephan Kühn bei der Vorstellung der Pläne. „Als Endpunkt der 1839 eingeweihten ersten Ferneisenbahn Europas zwischen Leipzig und Dresden markiert der Alte Leipziger Bahnhof den Aufbruch in das Zeitalter moderner Mobilität. Die Verbindung begünstigte nicht nur die Entwicklung eines europaweiten Streckennetzes, sondern war außerdem ein Meilenstein für die regionale Industrieentwicklung.“
Das vorgelegte Konzept zur Eisenbahngeschichte soll mit den bereits beschlossenen Plänen für einen Schoah-Gedenkort und einem kulturellen Begegnungszentrum zusammengeführt werden. Im 20. Jahrhundert wurde der damalige Güterbahnhof als Ausgangspunkt für Deportationszüge von jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern genutzt und ist so zugleich Mahnmal eines Täterortes.