- Nächste Taten seien nur eine Frage der Zeit! Deshalb muss Daniel N. in die geschlossene Psychiatrie.
Aufatmen! Daniel endlich weggesperrt
Der Mann auf dem Foto sitzt still im Landgericht Chemnitz. Die graue Trainingsjacke, die verschränkten Hände – fast wirkt es, als sei er gar nicht wirklich anwesend. Doch hinter dieser scheinbar unscheinbaren Haltung verbirgt sich eine erschütternde Gewaltspur, die Familien auseinandergerissen, Leben gebrochen und eine ganze Region fassungslos zurückgelassen hat.
Ein Abend, der alles veränderte
Liest man die Anklageschrift, glaubt man einen Horror-Roman vor dich zu haben...
Rochlitz, Gründonnerstag, 18.45 Uhr. Viele Menschen eilen noch schnell in den Aldi an der Geithainer Straße, bevor der Feiertag beginnt. Eine 60-jährige Frau bringt gerade ihren Einkaufswagen zurück, als aus dem Nichts ein Schatten auftaucht. „Ich hab ihn gar nicht wahrgenommen“, sagt sie heute – Monate später – mit brüchiger Stimme. Fünf Stiche in Bauch, Brust und Bein. Kein Wort. Kein Motiv. Nur blanke Gewalt.
Kurz darauf trifft die Klinge einen 18-Jährigen schwer. Der Mann vom benachbarten Getränkemarkt versucht, sich dem Täter in den Weg zu stellen – auch er wird verletzt. Und während Helfer um das Leben der Opfer kämpfen, rennt die Angst wie ein kalter Wind durch die Stadt. Wer wäre der Nächste gewesen?
Die Vorgeschichte eines Abgrunds
Im Gericht wird klar: Die Tat kam nicht aus heiterem Himmel. Daniel N., 24 Jahre alt, kämpfte unbehandelt mit einer paranoiden Schizophrenie. Seine Betreuerin hatte laut TAG24 jahrelang versucht, ihn einweisen zu lassen – vergeblich. Mehrere Klinikaufenthalte, keiner dauerhaft. Wie viele Warnsignale braucht ein System, bevor es reagiert?
Schon im Januar hatte er seinen eigenen Vater mit Axt und Messer schwer verletzt. Trotzdem lief er frei herum. Ein Gedanke, der Betroffenen und Beobachtern heute noch den Atem stocken lässt.
Das Urteil
Der vorsitzende Richter spricht klare Worte: Der Mann sei gefährlich, die nächsten Taten seien nur eine Frage der Zeit gewesen. Dass niemand gestorben ist, sei „reiner Zufall“. Das Urteil lautet daher: lebenslange Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus.
Am Ende zurück zum Bild
Und so sitzt er da: reglos, still, abgeschnitten von der Welt – und doch im Zentrum eines Dramas. Am Ende atmen viele auf, weil Daniel endlich weggesperrt wird.
