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  • Ein Arbeitsort wird zum Wohnort. Bianka Fucsko hat sich Hals über Kopf in die Lausitz verliebt.

Australische Tänzerin verliebt sich in die Lausitz

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Bianka Fucsko war Tänzerin im Ensemble der Rocky Horror Show im Amphitheater. Jetzt möchte die aus Australien stammende Künstlerin in der Lausitz bleiben.

„Eigentlich wollte ich nach den Aufführungen der Rocky Horrorshow wieder zurück nach Australien gehen, aber bei mir kommt immer alles anders“, lächelt die attraktive 30-jährige Tänzerin. In der spektakulären Inszenierung der neuen Bühne Senftenberg war Bianka Fucsko Teil des internationalen Tänzerteams, das aus Kolumbien, Italien und Polen kam: „Tommaso Tezzele, einer der Tänzer, rief mich an, ob ich nicht Lust hätte, bei dieser Inszenierung mit zu tanzen. Wir kannten uns aus Auftritten in Dresden“, erinnert sie sich. Obwohl die Koffer schon gepackt waren, nahm sie das Engagement noch einmal an.

Tanzende Weltenbummlerin

In dem kleinen Dorf Golden Beach, das an der Tasmanischen See im Gunai-Kurnai-Country, dem Aboriginal-Gebiet Gippsland liegt, aufgewachsen, zog es Bianka schnell zum Tanzen: „Ich habe mit 13 Jahren schon fünf bis sechs Stunden Ballettschule gehabt“, so ihre Kindheitserinnerungen. Die Highscool erledigte sie nur noch im Fernunterricht. Schon 2009 kam sie nach Europa, und zwar an die Ballettschule nach Monte Carlo und Wien. Nach vielen Bewerbungen kam ein Angebot aus Essen vom dortigen Aalto-Theater, dem Opernhaus in Essen. Von dort ging es nach Helsinki, wohl eines der einschneidendsten Tanzerlebnisse ihrer jungen Karriere: „Dort waren 300 Tänzerinnen und Tänzer zum Vortanzen“, berichtet sie von ihrem Erlebnis. Zwei Jahre wurden es in Helsinki und nach einer nicht allzu guten USA-Stippvisite ging es wieder in Richtung Heimat mit der Absicht, als Trainerin für Pilates, Yoga und Tanz zu zuarbeiten. Aber in Bianka Fucskos Leben kommt immer alles anders. In diesem Fall ein Engagement im bekannten Sidney Opera House: „Hier wurde mir klar, dass ich auf die Bühne nicht verzichten möchte“, gesteht sie.

Immer wieder Deutschland

„Irgendwie will mich Deutschland“, lacht die sympathische Tänzerin, als sie von ihren Engagements erzählt. Schwanensee in Dortmund, Dornröschen in Magdeburg und zwei Tourneen mit den Musicals Falko und Chikago sowie ein längeres Engagement an der Deutschen Oper in Berlin sorgten für eine engere Bindung an Deutschland. In Dresden an der Staatsoperette lernte sie dann den schon eingangserwähnten Tänzer Tomaso kennen. Und hier schließt sich der Kreis zur Lausitz mit den Auftritten im Amphitheater.

Relaxt Leben

„Ich habe mich in der hektischen Stadt Berlin nie wohlgefühlt, vielleicht weil ich selbst aus einem Dorf stamme“, überlegt sie. In Senftenberg angekommen, lernte sie das Seenland mit seiner Ruhe und Natur kennen: „Der Rostige Nagel ist mein Ruhepol zum Meditieren“, schmunzelt sie. Natürlich ist nicht nur die Natur am Verwerfen ihrer Heimreise schuld, auch die Liebe hat bei ihr diesen Entschluss bestärkt: „Ich habe während der Vorstellungen meinen Freund kennengelernt“, gesteht sie. Nach den Rocky-Vorstellungen im Amphitheater stürzt sich Bianka Fucsko erst mal auf ihr zweites Standbein, den Fitness-, Pilates- und Yoga-Onlinekursen auf YouTube. Aber auf das Tanzen auf der Bühne möchte die Australierin nicht verzichten: „Ich weiß, dass ich wieder auf der Bühne stehe werde, denn alles kommt immer so, wie es kommen soll“, sagt sie bestimmt aber immer mit Blick darauf, dass sie in der Lausitz bleiben will.