Bahn-Elektrifizierung: Keine konkreten Zusagen aus Berlin
Im Kampf um die schnelle Elektrifizierung der Bahnlinien von Dresden nach Görlitz und Zittau haben Vertreter von Bund, Land und Kommunen gestern in Berlin beraten. Bei einem Termin mit Staatssekretär Michael Theuerer haben Bürgermeister und Landräte erneut die Bedeutung der beiden Strecken vorgebracht.
Feste Zusagen des Bundes für eine schnelle Umsetzung habe es allerdings nicht gegeben. Dagegen wurde das weitere Vorgehen abgestimmt. Unter anderem soll der Bedarf für den Abschnitt Bischofswerda-Görlitz neu bewertet werden. Mit Ergebnissen einer Verkehrsprognose wird im kommenden Frühjahr gerechnet. Bereits im Plan liegt die Elektrifizierung zwischen Dresden und Bischofswerda.
„Es war ein sehr pragmatisches Gespräch. Jetzt geht es darum, auch dranzubleiben. Das Ministerium hat uns zugesichert, das Angebot der SachsenEnergie zur Errichtung des Bahnstroms zügig zu prüfen. Damit könnte das Vorhaben deutlich schneller und kostengünstiger umgesetzt werden.“, sagte uns der Bischofswerdaer Oberbürgermeister Holm Große.
Außerdem sind aber auch die Oberlausitzer Vertreter in der Pflicht. „Das Kosten-Nutzen-Verhältnis wird sich verbessern, wenn wir zusammen mit dem Freistaat rasch die neuen Fakten zum internationalen Fachkräftebedarf vorlegen“, so Große weiter. Besonders auf die Ansiedlung von Halbleiterwerken im Raum Dresden, der Bundeswehr im Kreis Bautzen, aber auch das Großforschungszentrum des Deutschen-Zentrums für Astrophysik in Görlitz müsse in diesem Zusammenhang eingegangen werden.
Rund 60 Oberlausitzer Bürgermeister und die beiden Landräte hatten sich in einem offenen Brief im April an Bundesverkehrsminister Wissing gewandt und die rasche Elektrifizierung beider Strecken gefordert. Erst auf Nachhacken erhielten sie Antwort aus Berlin.