Bahnstreik! Kaum ein Zug rollt in der Lausitz
Tausende Bahnpendler in der Lausitz müssen heute sehen, wie sie zur Arbeit, Ausbildung und Schule kommen. Der bundesweite Verkehrsstreik hat auch Auswirkungen auf unsere Regionen. Nur wenige Züge fahren. Reisende müssen mit Ausfällen auf allen Linien rechnen. So entfallen auf den Strecken der Deutschen Bahn von Dresden nach Kamenz, Cottbus und Hoyerswerda fast alle Fahrten.
Die ODEG kündigte den kompletten Zugausfall bis Betriebsende an, so also auch auf den Linien Zittau-Görlitz-Cottbus-Forst und Görlitz-Hoyerswerda. Die Länderbahn rechnet damit, dass viele Fahrten ausfallen. Die Mehrheit der Eisenbahner sei zwar nicht bei der EVG, aber sollten Stellwerke bestreikt werden, komme es auch zu Ausfällen, so eine Sprecherin. Einen Ersatzverkehr wird es nicht geben.
Die Arbeitnehmervertreter fordern in den Verhandlungen mit der Branche für die Beschäftigten mindestens 650 Euro mehr pro Monat oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen sowie eine Laufzeit von zwölf Monaten. Derzeit verhandelt die Gewerkschaft in zweiter Runde nach und nach mit rund 50 Eisenbahn-Unternehmen.
Deutsche Bahn verurteilt EVG-Streik als reine Mitgliederwerbeaktion
„Dieser Streik ist völlig unnütz und unnötig. Am Freitag, dem reisestärksten Tag der Woche, trifft er viele Pendler:innen besonders hart. Die EVG hat Maß und Mitte komplett verloren und setzt nur auf Krawall“, so Personalvorstand Martin Seiler. „Hier wird auf dem Rücken unserer Fahrgäste der Konkurrenzkampf mit der GDL ausgetragen, das ist nicht seriös.“
Kulanzregelungen für Betroffene
Alle Fahrgäste, die ihre für den 21. April geplante Reise aufgrund des Streiks der EVG verschieben möchten, können ihr bis einschließlich 18. April gebuchtes Ticket für den Fernverkehr ab sofort bis einschließlich Dienstag, 25. April, flexibel nutzen. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Weitere Informationen dazu unter www.bahn.de/sonderkulanz. Zudem gelten bei Verspätung oder Zugausfall die allgemeinen Fahrgastrechte. Weitere Informationen: www.bahn.de/fahrgastrechte.
Auch Luftverkehr wird bestreikt
Die Gewerkschaft Verdi hat derweil für Donnerstag und Freitag die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich, in der Fluggastkontrolle, der Personal- und Warenkontrolle und in Servicebereichen an den Flughäfen Düsseldorf, Hamburg und Köln/Bonn zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Das könnte auch an den sächsischen Flughäfen in Dresden und Leipzig/Halle für Ausfälle sorgen.
Dass nun am Freitag zeitgleich im Luft- und Schienenverkehr gestreikt werde, sei ein Zufall. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG hat sich eigenen Angaben zufolge vor dem erneuten Warnstreik im Schienenverkehr nicht mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi abgesprochen.
