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„Blüten“ auf dem Kassentresen - Görlitzerin verurteilt

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Sie wollte Klopapier und Modeschmuck mit Falschgeld bezahlen. Dafür hat  eine gelernte Friseusin heute vom Amtsgericht Görlitz die Quittung bekommen. Sie wurde zu 14 Monaten Gefängnis verurteilt.

Die Angeklagte hatte Waren im Wert von fast 130 Euro auf das Band gelegt. Dem Kassierer gab sie einen Hunderter sowie einen 20-und einen 10-Euro-Schein. Der erkannte sofort, dass mit dem Geld etwas nicht stimmte. Es fühlte sich komisch an, auf der Rückseite stand klein „copy“ aufgedruckt.

Als die 43-Jährige das bemerkte, entschuldigte sie sich hastig beim Kassierer. Sie habe das falsche Portemonnaie mit dem Spielgeld eingesteckt – und lief aus dem Markt. Den Einkauf ließ sie zurück. Wenig später stand die Polizei vor ihrer Tür. Durch die Aufzeichnung der Überwachungskamera konnte die mehrfach wegen Vermögensdelikten vorbestrafte Görlitzerin identifiziert werden. In ihrer Tasche hatte sie noch 1.000 Euro Falschgeld.

Das „Spielgeld“ besorgte sie sich über  „Amazon“. Sie wollte damit Fotos machen und  sie posten, z.B. schöne Bilder mit  Geldregen-Motiv. Selbst lebt die zweifache Mutter seit einem Jahr vom Bürgergeld. Ab und an bekomme sie etwas von ihren Eltern zugesteckt. Sie nehme hin und wieder Drogen.  „Geld, Geld, Geld“ sei Dauerthema bei ihr, berichtete ihre Bewährungshelferin. Sie müsse sich immer etwas borgen.

„Sie wollten das Geld in Verkehr bringen, also damit bezahlen“, so Richter Steffen Oehlschlägel. Mit Blick auf ihr Vorstrafenregister und ihre Sozialprognose entschied er, dass keine weitere Strafe auf Bewährung mehr in Frage kommt.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.