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  • Einer der Brände an der Kamenzer Uferstraße

Brandserie in Kamenz aufgeklärt

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Bewohner des Kamenzer Herrentals lebten wochenlang in Angst. Immer wieder brannte es: Autos, Hecken, ein Strohballen, eine Mülltonne. Nun können sie aufatmen, wieder ruhig schlafen.  Die Brandserie ist aufgeklärt. Ermittelt wurden zwei Jungs im Alter von 17 und 18 Jahren.  

Sieben Autos, sieben Hecken, eine Mülltonnen und ein Strohballen – angezündet in der Zeit von April vergangenen Jahres bis Januar dieses Jahres. Doch nicht nur das. Eingeworfene Autoscheiben, der Einbruch in einen Jugendklub und drei demolierte Fahrzeuge auf dem Pendlerparkplatz in Burkau – davon ein Pkw  aufgesprengt - sollen auf das Konto der Beiden gehen.

Sie waren so dreist, dass sie einige Brände der Polizei meldeten und Falschanzeigen zu angeblichen Raub- und Körperverletzungsdelikten stellten. „Damit wollten sie auf sich aufmerksam machen“, vermuten die Ermittler.    

Eine Ermittlungsgruppe mit dem Namen „Herrental“ wurde gebildet. Polizisten in Uniform und in Zivil legten sich auf die Lauer. Sie waren mehrere Wochen im Einsatz und wurden unterstützt vom Kamenzer Ordnungsamt und einer privaten Sicherheitsfirma. Bei nächtlichen Kontrollen fielen immer wieder die beiden Jungs auf. Die Schlinge zog sich zu. Bei Durchsuchungen wurden bei ihnen sogenannte Monsterböller gefunden. Zudem stießen die Ermittler auf Hinweise zu selbstgebauten Bomben.

Der Schaden ist immens. Er wird auf mindestens 170.000 Euro geschätzt. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage zum Amtsgericht Kamenz erhoben. Möglicherweise landet der Fall wegen seiner Tragweite eine Etage höher – beim Landgericht.