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Bei den Erdmännchen gibt es Nachwuchs - und Sakis fühlen sich inzwischen pudelwohl.
Breaking News von Familie Erdmännchen und den Sakis
Zack. Verschwunden. Alle. Einfach so. Kein Winker am Hügel, kein Wächter auf dem Stein. Nur Sand, Sonne, Stille. Die Pfleger, die ja schon einiges erlebt haben in ihren Jahren zwischen Pelikan und Pavian, vermuteten das Naheliegende. Denn wenn bei den Erdmännchen niemand mehr oben ist, dann passiert unten etwas – in den windungsreichen Fluchten ihres unterirdischen Lebens.
Aus Ahnung wird Wissen
Und so war es: Nachwuchs. Vielleicht zwei, vielleicht auch mehr? Die possierlichen Tierchen sind schwer zu zählen. Husch, sind sie hier, husch, da.
Geboren irgendwann Ende Juni, ganz im Geheimen, wie es sich gehört für Tiere, die das Licht der Welt erstmal meiden. Nun aber – ein paar Wochen später – kommt Bewegung in die Sache. Kleine Nasen, kleine Pfoten, neugierige Blicke. Man sieht sie wuseln. Zögerlich noch. Aber immerhin. Natürlich nie allein. Immer wacht einer. Oder eine. Mutter, Tante, großer Bruder – bei den Erdmännchen ist das egal. Familie ist da, wo einer aufpasst. Und wenn ein Jungtier müde wird – oder sich das Leben dort draußen noch zu groß anfühlt – verschwindet es einfach wieder in den Bau. Still, unauffällig. Eine Welt mit Tür nach unten.
Alles neu bei den Erdmännchen
Eine Welt, in der sich Erdmännchen im Tierpark in einer neuen Konstellation zurechtfinden müssen. Der alte Mann, das vorige Zuchtmännchen, ist nicht mehr da. Ein hohes Alter. Ein leiser Abgang. Das Weibchen ist umgezogen, irgendwohin, wo andere Aufgaben warten. Und nun – ein Neuanfang im Sand. Zwei winzige Wesen und eine Gruppe, die wieder etwas weiß vom Wunder des Anfangs.
Und drüben äugen die Weißgesicht-Sakis
In Glotzweite der Erdmännchen, äugen die Weißgesicht-Sakis in die Gegend, die auch für sie immer noch neu ist. Die müde wirkenden Kletterer mit ihren markanten Gesichtern wohnen seit April im Chemnitzer Tierpark, siedelten aus Frankreich nach Sachen über und bezogen die ehemalige Klammeraffenresidenz im Tropenhaus. Sie haben sich eingerichtet. Wie man das eben tut, wenn man ankommt. Mit Geduld. Mit Gewohnheit. Mit etwas Obst. Inzwischen trotten sie jeden Tag 11.30 Uhr zur Fütterung. Je nach Wetter drinnen oder draußen - aber immer ein Augenschmaus für die Besucher.
Da lohnt sich ein Blick - und ein Gedanke
Die Natur hat den Sakis eingeimpft, oben zu bleiben. Oben in den Wipfeln der Bäume. Dort pennen sie 15 Stunden lang und nur wunderselten sieht man die Neuweltaffen am Boden, dem Terrain der erdnahen Huscher a´la Erdmännchen. Und doch - o'la - können sie in der Not bis zu zehn Meter weit springen. Zur Not! Bei Gefahr! Nur, wenn es draufankommt. Meist aber steigen sie gemütlich durchs Geäst. Es sind keine spektakulären Tiere. Sie tragen keine Show zur Schau. Sie sind meist gelassen. Und vielleicht machen sie dabei viel mehr richtig als wir...
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