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Die Preiseträger des Chemmy 2025 und die, die die Pokale überreichten auf einer Bühne.
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Michael Hüber, einer der Mitorganisatoren, starb auf den Tag vor fünf Monaten.
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Die Geburtstagstorte zum 25. durfte nicht fehlen. An den Messern v.l. Andreas Wöllenstein, Sven Hertwig, Thomas Schönlebe, OB Sven Schulze und Jens Carlowitz. Rechts Moderator Rene Kindermann.
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Conny Hartmann von Radio Chemnitz stellte die Nominierten der Chemmy-Verleihung vor.
Chemmy 2025: Glanz, Gänsehaut und ein emotionaler Song
Ein gesellschaftliches Highlight, sportliche Höchstleistungen und ein Abschied, der alle berührte. Der 25. Chemmy war alles, was eine Gala sein kann: laut und leise, glänzend und bewegend, fröhlich und voller Erinnerungen.
Er war nicht da – und doch überall: Michael Hübner
Der emotionale Höhepunkt des Abends war keiner der sportlichen Preise. Es war ein Moment der Stille. Ein Moment der Erinnerung. An einen Mann, der diese Bühne mit erschaffen hat – und der nun fehlt.
Auf den Tag genau vor fünf Monaten war Michael Hübner viel zu früh gestorben. Jetzt kämpften seine Freunde Jens Carlowitz und Thomas Schönlebe auf der Bühne mit den Tränen – und im Saal viele Weggefährten ebenfalls.
Ein Song mit KI
Der erste emotionale Höhepunkt: ein filmisches Kurzporträt des Radsprinters, mit vielen Bildern und einem eigens für Hübner geschriebenen Lied. Im Publikum wurde getuschelt: Wer hat den einfühlsamen Text geschrieben? Wer hat den Song komponiert? Sven Hertwig, der Chef von „exclusiv events“, der mit seiner Agentur den Abend im Kraftverkehr perfekt inszenierte, verriet es Radio Chemnitz: „Wir, also Thomas, Jens und ich, haben unsere Gefühle aufgeschrieben, unsere Gedanken zu Papier gebracht. Und dann ist der Song mit einem KI-Programm entstanden.“
Eine Party, die Micha gefallen hätte
Thomas Schönlebe brachte es dann auf den Punkt: „Ich bin mir sicher, Micha würde wollen, dass wir heute eine richtige Party feiern – und dass sich die Sportler richtig feiern lassen.“
Eine Bühne für die Besten
Was vor einem Vierteljahrhundert begann, ist heute eines der gesellschaftlichen Highlights der Stadt: der Chemmy. Die Bühne? Der Kraftverkehr – mittlerweile festes Zuhause der Gala. 4.000 Quadratmeter voller Glanz und Sportsgeist. Die Gäste? Sportler, Persönlichkeiten. Der Anlass? Die Besten des Jahres zu ehren – aber eben auch, sich zu begegnen, zu erinnern, zu feiern.
Alte Bekannte, junge Hoffnungsträger
Und natürlich wurden auch Preise vergeben – in diesem Jahr von Freunden der Ausgezeichneten. Etwa bei Max Heß, dem Dreispringer, der von seinem Freund, dem Chemnitzer Hochspringer Philipp Erfurth, überrascht wurde.
Rebekka Haase, die Olympia-Sprinterin, erhielt den Chemmy von drei Musikerinnen, mit denen sie jahrelang in der Bläser-Philharmonie Thum Querflöte spielte. Sie verrieten ihren Spitznamen: „Bekki – die schnellste Flöte der Welt“.
Dem Basketball-Team der Niners wurde der Preis von ihrem Fan Marcus Franz überreicht. Er verpasst kaum ein Spiel, obwohl er schwerstbehindert im Rollstuhl sitzt.
Als Nachwuchshoffnung wurde Matteo Stibenz geehrt, ein Eisschnellläufer mit großem Potenzial. Übergeben wurde der Preis von niemand Geringerem als Claudia Pechstein. Ein Moment für Gänsehaut – und für Zukunftsmusik.
Die Floor Fighters wurden mit dem Publikumspreis – dem „Publikums-Chemmy“ der Freien Presse – ausgezeichnet.
Kulinarik vom Feinsten: Das Galabuffet der „Cook Family“
Wenn Leistung gefeiert wird, darf der Genuss nicht fehlen. Und der kam – wie jedes Jahr – von den Meistern am Herd: der Cook Family, deren Heimat das Pumpenwerk an der Zschopauer Straße ist. Das Galabuffet war nicht nur ein Fest für den Gaumen, sondern auch für die Seele.
Antipasti, zarte Hauptgänge, kunstvolle Desserts – eine kulinarische Liebeserklärung, liebevoll angerichtet, stimmungsvoll inszeniert. Ein Buffet zum Schwärmen, zum Wiederkommen, zum Nicht-mehr-Vergessen. Auf den Tellern: Spargel, Schnitzel, Schinken, Entrecôte. In den Gläsern: Ausgesuchte Weine wie ein Grauburgunder der Winzerei Meßmer aus der Pfalz.
Passende Details
René Kindermann moderierte souverän und angenehm locker, Conny Hartmann (Radio Chemnitz) präsentierte als Stimme aus dem Off die Nominierten. Im Eingangsbereich standen DFB-Pokal und Meisterschale – organisiert von Chris Löwe, der einst bei Borussia Dortmund spielte.
Ein Abend mit Takt und Tiefe
Show, Tanz, Live-Musik und DJ Dirk Duske: Der Chemmy 2025 war nicht nur eine Preisverleihung – er war ein rauschendes Fest. Doch bei allem Glanz und Glamour blieb auch Raum für Nachdenklichkeit. Für Momente, in denen man innehielt, zurückschaute – und dankbar war.
Für immer Teil dieser Bühne
Michael Hübner fehlte. Und doch war er an diesem Abend dabei. In den Gesprächen, in den Erinnerungen, im Applaus. Legenden sterben nicht. Sie leben weiter – in den Herzen.