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Wer in Sachsen nach Arbeit sucht, hat es in Chemnitz derzeit besonders schwer. Mit einer Quote von 9,8 Prozent steht die Stadt an der Spitze.
Chemnitz meldet die höchste Arbeitslosigkeit in Sachsen
Die Zahl der arbeitslosen Menschen in Chemnitz ist im Juli weiter gestiegen. 12.474 Männer und Frauen waren bei der Agentur für Arbeit gemeldet – rund 400 mehr als im Monat zuvor. Die Quote liegt nun bei 9,8 Prozent. Keine andere Region in Sachsen verzeichnet einen höheren Wert.
Am unteren Ende der Skala steht das Erzgebirge mit 5,7 Prozent.
Die Gründe
Ein Teil des Anstiegs ist saisonal bedingt. Viele junge Menschen melden sich nach dem Schul- oder Ausbildungsende vorübergehend arbeitslos.
Katrin Heinze, Geschäftsführerin der Arbeitsagentur Chemnitz: „Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit in den Sommermonaten ist grundsätzlich nichts Ungewöhnliches. Gerade für junge Menschen lohnt es sich jetzt, Beratung in Anspruch zu nehmen. Unsere Teams helfen unkompliziert – für eine Ausbildung, ein Praktikum oder Überbrückungsmöglichkeiten.“
Doch auch die weiterhin angespannte wirtschaftliche Lage sorgt dafür, dass Neueinstellungen in vielen Unternehmen aufgeschoben werden.
Anteil der Langzeitarbeitslosen ist hoch
Knapp 70 Prozent der arbeitslosen Menschen in Chemnitz beziehen Bürgergeld. Auch hier sind die Zahlen gestiegen: Plus 2,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat, plus 5,7 Prozent zum Vorjahr.
Wenig neue Jobs
Auch auf dem Stellenmarkt zeigt sich ein klarer Rückgang. Im Juli waren 1.661 freie Arbeitsplätze gemeldet. So wenige wie zuletzt vor elf Jahren. Besonders gefragt bleiben Fachkräfte in der Industrie (347) und im Gesundheitswesen (203).
Ausbildungsstellen bleiben unbesetzt
1.262 Ausbildungsplätze sind in Chemnitz gemeldet, 289 weniger als vor einem Jahr. Und: 318 dieser Stellen sind noch unbesetzt. Für sie gibt es noch 293 Schulabgänger ohne Lehrvertrag. Besonders gefragt sind Ausbildungen im Einzelhandel, Verkauf oder in technischen Berufen wie Elektronik.
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