Dresdner Cityherberge wird Asylunterkunft
Kommende Woche ziehen in der ehemaligen Cityherberge an der Lingnerallee in Dresden die ersten Flüchtlinge ein. 70 Menschen aus Venezuela, Afghanistan und Syrien werden erwartet, sagte uns Baubürgermeister Stephan Kühn.
Die Asylunterkunft bietet Platz für zunächst 140 Personen. In einer zweiten Ausbaustufe soll die Kapazität auf 280 erweitert werden. Dresden muss bis Ende des Jahres voraussichtlich 2.200 zugewiesene Flüchtlinge unterbringen.
Betreiber für das Wohnheim ist die European Homecare GmbH, ein bundesweit tätiges und bei der sozialen Betreuung geflüchteter Menschen erfahrenes Unternehmen. Mit eigenem Personal leistet European Homecare auch die Migrationssozialarbeit in der Cityherberge. Dabei arbeitet das Team mit interkulturellen Initiativen und Vereinen aus der Dresdner Stadtgesellschaft zusammen. Für den Betrieb der Cityherberge ist ein Sicherheitsdienst rund um die Uhr anwesend.
Die Landeshauptstadt Dresden hat den Gebäudekomplex Lingnerallee 3 nach einem Stadtratsbeschluss vom März 2023 für zehn Jahre angemietet; die darin befindliche Cityherberge speziell zur Unterbringung von asylsuchenden Menschen.
Ausbau von 140 auf 280 Plätze geplant
Die Herrichtung des Gebäudes gemäß den baurechtlichen Anforderungen für die Beherbergung erfolgt in zwei Ausbaustufen. Die erste Ausbaustufe vom Erdgeschoss bis einschließlich zweites Obergeschoss ist jetzt bezugsfertig.
Unter anderem wurde die Brandmeldeanlage erneuert sowie ein Waschmaschinenraum eingerichtet. Die Bewohner sollen sich mittelfristig selbst verpflegen können. Dazu werden die Gemeinschaftsküche und die anfängliche Versorgung über ein Cateringunternehmen schrittweise durch Etagenküchen ergänzt.
Der zweite Ausbaubereich betrifft das dritte und vierte Obergeschoss. Auch dort müssen die Brandmeldeanlage und technische Anlagen erneuert sowie Gemeinschaftsräume hergerichtet werden. Die Möblierung der ehemaligen Hotelzimmer hat die Stadtverwaltung für einen Euro vom vormaligen Hotelbetreiber übernommen und mit einigen Betten, Garderoben und Kühlschränken ergänzt.
Die Asylunterkunft ist von den Verwaltungsbereichen baulich und räumlich getrennt. Im Rahmen der Bauauslagerung des Ordnungsrathauses ab 2025 werden auch Bereiche der Ausländerbehörde in den Verwaltungsräumen an der Lingnerallee 3 untergebracht.
Offener Nachmittag soll für Transparenz sorgen
Am Mittwoch, 6. September 2023, können Interessierte das neue Übergangswohnheim für Asylsuchende in der Cityherberge von 15 bis 18 Uhr bei Gruppenführungen besichtigen. Beschäftigte der Stadtverwaltung und des Betreibers European Homecare informieren über die Unterbringung und Betreuung der Geflüchteten und beantworten Fragen dazu.