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Containerstandorte in Dresden kommen

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Nach einer erbitterten und stundenlangen Diskussion hat der Dresdner Stadtrat den geplanten Container-Standorten in Dresden zugestimmt. 

Aufgrund der starken Kritik hatte Oberbürgermeister Dirk Hilbert seine Vorlage vor wenigen Tagen noch einmal abgeändert. Von den ursprünglich anvisierten neun Container-Standorten wurden drei gestrichen. Dabei handelte es sich um die Orte in Weißig, Leuben und Strehlen. Weil trotzdem Unterbringungsmöglichkeiten für Asylbewerber gebraucht werden, sollen die Ortschaften nun Alternativen vorlegen, und das möglichst zeitnah.

Gegen 19 Uhr startete der Stadtrat die Diskussion um die Container. Drei Stunden lang, bis vor Sitzungsschluss, lieferten sich die Fraktionen ein erbittertes Wortgefecht. Hilbert hatte zuvor betont, dass neue Pläne nicht rechtzeitig umsetzbar wären. Er warb für seine Vorlage. Der Platz die Geflüchteten werde jetzt gebraucht. Als schnelle Lösung kämen sonst nur Turnhallen oder die Messe in Frage.

Zahlreiche Fraktionen ergriffen das Wort, verlangten Änderungen oder Ergänzungen. Die CDU machte sich zum Beispiel für große Zelte oder Leichtbauhallen stark. Die Linken forderten u.a. mehr Gelder für den sozialen Wohnungsbau, damit die Geflüchteten langfristig in Wohnungen und nicht Zelten oder Containern unterkommen. Außerdem solle die Zahl der Bearbeiter für Asylanträge in der Ausländerbehörde und Sozialamt erhöht werden. 

Derweil versammelten sich mehrere hundert Demonstranten vor der Goldenen Pforte des Rathauses. Unser Reporter berichtete von einer angespannten Stimmung. Knapp 200 Gegner der geplanten Container-Unterkünfte für Asylbewerber demonstrierten lautstark unter den Fahnen der AfD und der Freien Sachsen. Dem gegenüber standen etwa 100 Gegenprotestanten, welche Dresden als „sicheren Hafen“ unterstützten.

Mehrere Polizisten waren im Einsatz, um eine Konfrontation zu verhindern. Im Ratssaal selbst war der Zugang nur nach vorheriger Anmeldung erlaubt. Es blieb weitestgehend friedlich. 

Gegen 22 Uhr dann der Entschluss: Die Container-Standorte kommen, für Gelder in Millionenhöhe. Wie es nun konkret weitergeht und wie genau die Pläne umgesetzt werden, wird sich in Kürze zeigen. Was genau wichtig zu den Containern zu wissen ist, darüber informieren wir in unserem Artikel „Dresden streicht Standorte von Wohncontainer-Liste“.