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Forscher des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) in Chemnitz haben eine neue Anlage zur Langzeitspeicherung von Energie entwickelt. Der Name: HyGrid. Sie passt in einen Container, wurde in Südafrika erfolgreich getestet.
Chemnitzer Erfindung konserviert Sonne und Wind
Forscher des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) in Chemnitz haben eine neue Anlage zur Langzeitspeicherung von Energie entwickelt. Der Name: HyGrid. Die Technologie basiert auf Wasserstoff und ermöglicht es, überschüssigen grünen Strom zu speichern und bei Bedarf wieder zu nutzen.
Strom für 4,2 Milliarden Euro/Jahr verschenkt
Wenn Windparks oder Solaranlagen mehr Strom produzieren, als das Netz aufnehmen kann, geht ein Teil der Energie verloren. „So verschenkt Deutschland pro Jahr Strom im Wert von 4,2 Milliarden Euro“, erklärt Dr. Ulrike Beyer vom Fraunhofer IWU. HyGrid soll diese Verluste minimieren, indem es den Strom in Wasserstoff umwandelt und speichert.
Langzeitspeicherung als Vorteil
Ein Vorteil der Chemnitzer Wasserstoff-Anlage: Sie kann Energie über sehr lange Zeiträume speichern. Herkömmliche Akkus stoßen hier an ihre Grenzen. HyGrid ist etwa so groß wie ein Schiffscontainer und funktioniert wie ein eigenes, kleines Energienetz – ein sogenanntes Microgrid.
Einsatzmöglichkeiten in Krankenhäusern und Sportstätten
Die Wasserstoff-Anlage bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten. In Krankenhäusern kann der bei der Elektrolyse entstehende Sauerstoff als technischer Sauerstoff genutzt oder zur Desinfektion von Wasser eingesetzt werden. Sportstätten können mit Solarstrom, der tagsüber gespeichert wird, abends unter Flutlicht betrieben werden.
Erprobung in Südafrika
Erste Erfahrungen mit der Wasserstoff-Technologie sammelte das Fraunhofer IWU-Team bereits in Südafrika. Dort wurde bei dem Hersteller Alucab, einem Produzenten von Auto-Dachzellen, ein Kleinkraftwerk installiert. Dieses sichert dort eine stabile Stromversorgung trotz häufiger Ausfälle. Die Weiterentwicklung der Technologie erfolgt nun gemeinsam mit Siemens und mehreren Unternehmen aus der Region Chemnitz. Ziel ist die Serienreife von HyGrid und eine Reduzierung der Herstellungskosten.