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Hier sehen sie den ersten Blick in das neue Verwaltungsgebäude.
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Aus der Galeria Kaufhof wird die Galeria Rathaus.
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Die Halle ist lichtdurchflutet, wir sehen offene Büros und Grünpflanzen.
Der erste Blick in die Galeria Rathaus
Hier sehen wir die Zukunft der Stadtverwaltung Chemnitz. In der lichtdurchfluteten Halle gibt es offene Büros, Grünpflanzen sorgen für eine parkähnliche Atmosphäre. Willkommen in der 90 Millionen Euro teuren Galeria Rathaus.
Platz für drei Ämter
In einer nichtöffentlichen Sitzung hat der Stadtrat am Mittwochabend grünes Licht für einen gewaltigen Umzug gegeben. Jugendamt, Sozialamt und Standesamt ziehen aus dem Moritzhof und der Alten Post in den gläsernen Kaufhof. Die Stadt schließt dafür einen Mietvertrag mit der Krieger-Gruppe ab: 15 Jahre Laufzeit mit einer Option auf fünf weitere Jahre. 2028 laufen die bisherigen Mietverträge aus. Bereits 2023 begann die Suche nach Alternativen.
Das sagt die Stadtverwaltung
„Damit erhält das zentralste Gebäude der Stadt eine multifunktionale Nutzung sowie einen repräsentativen Charakter mit einer ganzheitlichen Nutzung aller Etagen. Ein Leerstand an exponierter Stelle, der aufgrund der Komplexität und Größe des Gebäudes erheblichen Einfluss auf das Stadtbild hätte, konnte so abgewendet werden.“
90 Millionen Euro werden investiert
Andreas Uhlig von der Krieger-Gruppe: „Die Gesamtinvestition für das ehemalige Galeria Kaufhof-Gebäude in Chemnitz beläuft sich auf rund 90 Millionen Euro. Dieser Betrag umfasst sowohl den Ankauf des Gebäudes als auch die notwendigen Umbaukosten. Allein für den Umbau werden etwa 40 Millionen Euro veranschlagt, wobei sich diese Summe vorerst auf die zweite, dritte und vierte Etage bezieht.“
Kran-Verzicht im Kulturhauptstadtjahr
Die Arbeiten werden behutsam und mit Rücksicht auf die besonderen Umstände, wie die Kulturhauptstadt-Aktivitäten in Chemnitz, durchgeführt. „Wir werden nicht einfach einen Kran auf den Marktplatz stellen und loslegen“, betont Uhlig. Stattdessen beginnen die Arbeiten in diesem Jahr so unauffällig wie möglich, um die Umgebung nicht zu beeinträchtigen.
So läuft der Bau
Die Hauptbauphase ist für das Jahr 2026 geplant, und bis Ende 2026 soll das gesamte Projekt abgeschlossen sein. Die Miete im Zeitraum zwischen Fertigstellung und Auszug aus dem Moritzhof wird von der Krieger-Gruppe übernommen, sodass keine Doppelkosten entstehen. Dabei wird erwartet, dass die Arbeiten im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss, die für den Einzelhandel vorgesehen sind, früher fertiggestellt werden. Diese Bereiche sollen bereits vor dem endgültigen Abschluss des Gesamtprojekts genutzt werden können.
Es gibt auch Kritik
Der Umzug ist vor dem Hintergrund leerer Stadtkassen nicht unumstritten. So sagt Thiemo Kirmse, Geschäftsführer der BSW-Fraktion im Chemnitzer Stadtrat: „Es geht um einen Grundsatzbeschluss über Mietzahlungen in mehrstelliger Millionenhöhe bis in das Jahr 2048.“ Er argumentiert weiter: „Mit den Geldern für die nun höheren Mietausgaben könnte die Stadt Chemnitz auch die Schulsozialarbeit in den Berufsschulzentren retten, die Lila Villa oder das Umweltzentrum wäre finanzierbar, Wildgatter und Schwimmhalle am Südring ständen nicht zur Debatte oder die Sauna im Stadtbad könnte Jahrzehnte weiter finanziert werden.“