Deutschlandticket ein Hit - aber nicht jeder kommt mit
Das Deutschlandticket wird zum Hit, aber nicht alle Fahrgäste kommen mit. Eine Reisende berichtete uns heute morgen, dass sie vergangene Woche in Görlitz nicht mitgenommen wurde, weil der Zug überfüllt war. Beim Verkehrsverbund Oberelbe VVO, dessen Gebiet sich auch auf den westlichen Teil des Kreises Bautzen erstreckt, wurden inzwischen über 70.000 der 49-Euro-Fahrscheine bestellt. Der VVO freut sich über rund 11.000 neue Kunden. Der Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien ZVON hat noch keine aktuellen Zahlen.
Offizielle Zahlen, wie viele Fahrgäste mehr zusteigen, gibt es bislang nicht. Ein Schaffner der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft ODEG sagte mir, dass 30 bis 50 Prozent mehr Reisende mitfahren. So seien im ersten Zug gestern Morgen von Görlitz nach Cottbus nur wenige Sitzplätze frei geblieben. Eng wird es nicht nur auf dieser Linie, sondern auch zwischen Bautzen und Dresden. Da stehen sich Fahrgäste mitunter die Beine in den Bauch, wenn nur ein Triebwagen eingesetzt wird. Nach meiner Schätzung sind auf dieser Strecke seit dem Deutschlandticket-Start gut 30 Prozent mehr Fahrgäste unterwegs. Die Länderbahn hatte angekündigt, in Spitzenzeiten die Platzkapazität zu erhöhen, aber erst ab Juni. Die ODEG setzt nach Angaben des ZVON keine zusätzlichen Wagen ein.
Das Deutschlandticket wird vor allem von Pendlern und Studenten genutzt, aber auch von Asylbewerbern und Ukraine-Flüchtlingen, die nun Verwandte und Bekannte in der Republik besuchen.
