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Demo auf dem Westspiegel des Hauptmarktes
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Christina Schmidt und Leo Siberski vom Theater Plauen-Zwickau - im Hintergrund der Demonstrationszug der Volksstimme Bürgerbewegung
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Oberbürgermeisterin Constance Arndt hörte zu.
Die andere Demo – Nachdenken über Freiheit
Auf dem Zwickauer Hauptmarkt gab es am 8. Mai eine Versammlung, die anders war als die wöchentliche Montagsdemo. Sie stand am Tag der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus unter dem Motto „Freiheit, die wir meinen“, war leiser und mit etwa 90 Teilnehmern kleiner als die Kundgebung vom Volksstimme Bürgerbündnis Zwickau. Etwa eine Stunde sprachen Redner über Freiheit und darüber, wie sie bedroht, verletzt und verweigert wird.
Jörg Banitz, der die Demo angemeldet hatte, nannte als erstes die Pressefreiheit. Diese werde angegriffen. Journalisten werden bei ihrer Arbeit bedroht. Ralph Wrobel von der Westsächsischen Hochschule sprach über die Freiheit der Wissenschaft. Diese wird vom Grundgesetz garantiert. Aber Forscher brauchen Geld. „Politiker verwalten Geldtöpfe“, sagte der Professor, und dies sei eine Einschränkung der Forschungsfreiheit.
Eine Frau aus dem Iran beschrieb, wie Frauen in ihrem Land für Freiheit kämpfen, wie sie sich gegen Gewalttätigkeit und Repression des Regimes wehren. „Die Gewalt gegen die Demonstrierenden im Iran muss aufhören“, forderte sie und bat um Unterstützung: „Bitte beteiligen sie sich an unseren Aktionen zum Schutz der mutigen Menschen im Iran!“.
Leo Siberski warb für eine Vorgehensweise am Theater. In einem Orchester musizieren 40, 80 oder 100 Individualisten, sagte der Generalmusikdirektor. Sie kommen zu einem Ergebnis durch Respekt vor dem Werk des Komponisten, und „der Wille zum Konsens führt dazu, aufeinander zu hören. Das kann ein Beispiel sein für die Gesellschaft, um zu einem Ganzen zu kommen.“
Auf der anderen Seite des Hauptmarktes demonstrierten etwa 190 Personen für ein Ende der Ampel-Regierung in Berlin. Unter Fahnen der Freien Sachsen und mit Trillerpfeifen und Trommeln.