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  • Der Bestand an E-Autos in Chemnitz steigt – von 584 auf 2.707 binnen vier Jahren. Klingt nach viel, ist aber insgesamt fast nichts.

E-Autos in Chemnitz: 360 Prozent Plus und doch fast nichts

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Die Zahl vom Chemnitzer FOG-Instituts für Markt- und Sozialforschung ist zunächst eindrucksvoll. Innerhalb von vier Jahren hat sich die Anzahl reiner Elektroautos in Chemnitz mehr als vervierfacht – von 584 im Jahr 2021 auf 2.707 Anfang 2025. Oder anders: Ein Plus von rund 360 Prozent.

Die einen klatschen begeistert in die Hände: Na endlich. Vollgas in die E-Mobilität!
Doch sie werden schnell ausgebremst: Trotz des mächtigen Zuwachses liegt der Anteil der E-Autos nur bei 2,1 Prozent. Klartext: 97,9 Prozent der Fahrzeuge sind weiterhin Verbrenner. Von einer Mobilitätswende ist noch wenig zu sehen.

Leipzig vorn, Sachsen hinten

Im Vergleich mit den anderen großen Städten des Freistaats liegt Chemnitz im Mittelfeld. In Leipzig beträgt der Elektroanteil an allen Pkw 2,6 Prozent, in Dresden 2,3. Chemnitz kommt auf 2,1. Im landesweiten Durchschnitt liegt Sachsen mit 1,8 Prozent deutlich darunter.

Rückgänge bei Benzin und Diesel

Der gesamte Fahrzeugbestand liegt bei 149.997. Das sind rund neun Prozent mehr als 2012. Zwar bleibt der klassische Verbrenner dominierend, doch auch hier gibt es Bewegung. Die Zahl der Benzin-Pkw in Chemnitz sank zwischen 2021 und 2025 von rund 89.000 auf 83.000. Diesel-Fahrzeuge gingen von etwa 33.400 auf 30.400 zurück. Dazu sind 9.316 Hybridfahrzeuge registriert. Gasbetriebene Autos stagnierten bei rund 750 Fahrzeugen.

Immer mehr Motorräder

Parallel dazu nahm die Zahl der Krafträder deutlich zu – um mehr als 40 Prozent auf knapp 9.750. Auch bei den Nutzfahrzeugen gab es ein deutliches Wachstum von knapp 27 Prozent. Der städtische Fuhrpark wird also vielfältiger, aber nicht zwingend klimafreundlicher.