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Der Stadtrat bestimmte: Wer dienstags ins Museum will, steht ab 2026 oft vor verschlossener Tür. Kunstsammlungen, Museum Gunzenhauser, Schloßbergmuseum – zu!
Ein Tag in Chemnitzer Museen kostet rund 3.846 Euro
Sie sind die Aushängeschilder von Chemnitz. Orte voller Kunst, Geschichte und Glanz. Die Museen der Stadt zeigen, das Chemnitz nicht nur 2025 viel Kultur zu bieten hat. Doch kaum ist das Hauptstadtjahr passé, heißt es einmal pro Woche mehr: Geschlossen!
Die Stadträte als Zuschließer
Der Stadtrat bestimmte: Wer dienstags ins Museum will, steht ab 2026 oft vor verschlossener Tür. Kunstsammlungen, Museum Gunzenhauser, Schloßbergmuseum – zu! Nur noch Mittwoch bis Sonntag geht’s rein. Und das ist nicht alles. Noch härter trifft es Fans der Moderne und des Designs. Das Henry-van-de-Velde-Museum in der Villa Esche? Nur Freitag bis Sonntag geöffnet. Das Karl-Schmidt-Rottluff-Haus in Rottluff? Genauso. Ausgenommen ist das Naturkundemuseum im Tietz.
Warum das alles?
Die Stadt will sparen. 250.000 Euro jährlich. Weniger Personal, weniger Strom, weniger Reinigung. Klingt nüchtern – hat aber Folgen. Weniger Besucher, weniger Schulklassen, weniger Kultur. Und: 50.000 Euro weniger Einnahmen nimmt man gleich mit in Kauf. Bleiben am Ende 200.000 jährlich, die man mit 52 zusätzlichen Schließtagen weniger bezahlen muss. 3.846 Euro pro Tag.
Allerdings muss noch mit dem externen Dienstleister verhandelt werden, um den zusätzlichen Schließtag umzusetzen. Möglicherweise steigt dadurch der Angebotspreis.
Besonders bitter für junge Leute und Familien: Der beliebte eintrittsfreie Freitag ist Geschichte – und bleibt es auch. SPD und Linke wollten ihn zurück, doch CDU/FDP, AfD und Pro Chemnitz/Freie Sachsen sagten Nein. Schluss mit Gratis-Kultur!
Und die Eintrittspreise?
Deutlich gestiegen. Seit Januar zahlt man für die Kunstsammlungen zehn Euro, fürs Schloßbergmuseum acht Euro. Familien müssen 16 bzw. 14 Euro hinblättern. Ein Viertel mehr als vorher.