Einbruch ins Grüne Gewölbe: Betrüger festgenommen

Im Zusammenhang mit dem Einbruch ins Historische Grüne Gewölbe in Dresden im November 2019 ist ein Mann in den Niederlanden festgenommen worden. Der 54-Jährige hatte angeblich ein prominentes Stück der Beute zum Kauf angeboten bekommen - den Bruststern des polnischen Weißen Adler-Ordens. 

Das Stück wollte er für 40.000 Euro ankaufen und über einen Kunstdetektiv an das Museum zurückgeben. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden gingen darauf ein und stellten 40.000 Euro bereit. Nach der Übergabe verschwand der Niederländer allerdings mit dem Geld. Jetzt wurde der einschlägig Vorbestrafte geschnappt und nach Deutschland ausgeliefert.

Der Beschuldigte hat bislang keine Angaben zum Tatvorwurf gemacht. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Dresden und des Landeskriminalamtes Sachsen dauern an und werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Bei dem Einbruch in das weltberühmte Schatzkammermuseum hatten die Täter 21 Schmuckstücke mit Diamanten und Brillanten im Wert von insgesamt über 113 Millionen Euro erbeutet. Zwei Männer waren am 25. November 2019 ins Dresdner Residenzschloss eingedrungen, hatten mit einer Axt Löcher in eine Vitrine geschlagen und die darin befestigten Juwelen herausgerissen. Ihr Verbleib ist bisher unbekannt.

Im Zuge der Ermittlungen wurden sechs Tatverdächtige gefasst, der Prozess wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders schwerer Brandstiftung läuft seit Ende Januar am Landgericht Dresden. Die Männer zwischen 23 und 28 Jahren sind Mitglieder einer bekannten arabischstämmigen Berliner Großfamilie - wie ein siebter Tatverdächtiger, der seit Mai in Untersuchungshaft ist.