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Der Angeklagte neben Verteidiger Gerd Konietzka (li.)
Ex-Eishockeyspieler in Görlitz vor Gericht
Ein ehemaliger Eishockeyspieler muss sich seit heute vor dem Landgericht Görlitz verantworten. Der 23-jährige Cottbuser soll im Dezember 2022 mit drei Unbekannten in eine Wohnung in Weißwasser gegangen sein. Er hatte sich an der Wohnungstür aufgehalten, während die anderen versuchten, vom Wohnungsinhaber Geld zu erpressen. Dabei wurde er mit einem Messer bedroht.
Der Angeklagte konnte sich nicht daran erinnern, was genau geschah. Er habe die drei Fremden kurz zuvor getroffen. Sie wollten etwas zum Kiffen. Da habe er sie zu seinem „flüchtigen“ Bekannten gebracht. Sie sollten einen Deal machen. Dort sei die Lage eskaliert. Die Drei hätten danach auch ihn bedroht.
Der Wohnungsinhaber, der aus der JVA als Zeuge vorgeführt wurde, bestätigte, dass der Angeklagte nicht unmittelbar an der Tat beteiligt war. Er schilderte das, was geschah, so: Zunächst habe der Angeklagte mit einem der Fremden seine Wohnung betreten. Kurz darauf seien ihnen zwei weitere Unbekannte gefolgt. Einer habe ihn gegen die Wand gedrückt und ein Messer an den Hals gehalten. Der Zweite durchsuchte Schubladen nach Geld, der dritte sicherte die Tür zum Balkon, auf dem zwei Kumpels des Wohnungsinhabers rauchen waren. In einem günstigen Augenblick habe er sich losgerissen, sei zum Balkon und habe die Tür entriegelt. So konnten ihm seine beiden Bekannten zur Hilfe eilen. Es kam zu einer Rangelei im Korridor. Schließlich flüchteten die Drei. Ob sie denn zur Drogenszene von Weißwasser gehörten, wollte Verteidiger Gerd Konietzka wissen. Der Zeuge verneinte.
In einem zweiten Fall, einer Schlägerei zum Himmelfahrtstag 2023 am „Wake and Beach“ am Halbendorfer See bei Weißwasser, konnte sich der Angeklagte auch nicht mehr gut erinnern. Er war mit einer Guppe unterwegs. „Wir hatten ordentlich was getrunken – Whisky“, wusste er noch. Es habe Streit mit einer anderen Ausflugsgruppe gelegen. Es habe eine Rangelei gegeben. Er sei zu Boden gegangen. Sie hätten auf ihn eingeschlagen.
Anders liest es sich in der Anklage. Der Cottbuser soll die Gruppe angegriffen, mehrere verletzt haben. Zwei hätten kurzzeitig das Bewusstsein verloren.
Der Prozess wird fortgesetzt.