++ EIL ++

Fachstelle rudert zurück: Wolf in Krappe darf doch nicht erlegt werden

Zuletzt aktualisiert:

Die Fachstelle Wolf rudert zurück. Nach einer Serie von Wolfsübergriffen auf ein Dammwildgehege in Krappe bei Löbau dürfen die zum Abschuss freigegebenen Tiere nun doch nicht erlegt werden. Eine interne Revision habe ergeben, dass die Voraussetzungen für eine Entnahme nicht mehr vorliegen, teilte die Behörde in Dresden am Dienstagnachmittag mit.  

Demnach werde der zumutbare Herdenschutz nun doch als nicht ausreichend eingeschätzt. Die geforderte Höhe des Schutzzauns würde an einer Stelle unter 1,80 Meter liegen, heißt es. Somit müsse das Verfahren zur Abschussgenehmigung nach Beseitigung der Mängel neu durchlaufen werden.

Kritik kommt von Landrat Stephan Meyer. Die Situation sei nach erneuten Wolfrissen in der vergangenen Woche weder gegenüber dem Halter, noch gegenüber der Bevölkerung zu rechtfertigen. Der fordert das Landesumweltamt zum Handeln auf. „Im konkreten Fall erwarte ich eine kritische Selbstreflexion der Fachstelle Wolf und eine Entschuldigung gegenüber dem Tierhalter, da davon auszugehen ist, dass auch nach erweiterten Schutzmaßnahmen erneute Übergriffe erfolgen werden.“, erklärte der CDU-Politiker. 

Durch Wolfsübergriffe wurden in den vergangenen Monaten in Krappe mehr als 20 Tiere getötet. Die Zahl der Wolfsrisse in Sachsen hat sich nach Angaben des Umweltministeriums im vergangenen Jahr fast verdoppelt.