Feuerwehr Pulsnitz verteilt „Haushalts-Löscheimer“ an die Bewohner

Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Pulsnitz haben am Wochenende mit einer ungewöhnlichen Aktion auf den Personalnotstand in aufmerksam gemacht. Im Stadtgebiet verteilten sie am Samstag mehr als 500 rote „Haushalts-Löscheimer“ an die Bewohner, sagte uns Feuerwehrsprecher Rico Löb. Mit vier Einsatzfahrzeugen zogen die 17 Feuerwehrleute durch die Stadt und klingelten an den Haustüren.

„Wir wollten zeigen, dass es sehr schlecht um das Personal der Feuerwehr steht.“, erklärte Löb. Mit der Aktion sollte gezeigt werden, was passiert, wenn sich in Zukunft immer weniger Menschen in der Feuerwehr engagieren. Mit den Eimern könnten sie selbst löschen, wenn die Feuerwehr kein Personal mehr habe, schilderte der Sprecher mit einem Augenzwinkern.

Die Aktion in Pulsnitz sei bei den Anwohnern überwiegend auf positive Resonanz gestoßen. „Viele haben sich bei uns für die Einsatzbereitschaft und das Engagement bedankt - das war auch einfach mal ein gutes Gefühl.“. Auch viele Eltern haben die Aktion wahrgenommen und wollen nun überlegen, ob die Jugendfeuerwehr auch für ihre Kinder in Frage komme, erklärt Löb weiter.

Grund zur Panik bestehe momentan aber noch nicht. Aktuell könne noch zu jedem Einsatz ausgerückt werden. Doch in den nächsten Jahren stehen altersbedingt weniger Kameraden zur Verfügung. Eine bedrohliche Entwicklung. Allein in den letzten 10 Jahren seien die Mitgliederzahlen um fast 20 Prozent gesunken.

Gerade bei den freiwilligen Feuerwehren sei die Lage sehr angespannt: „Viele Leute nehmen an, dass es in jedem größeren Ort eine Berufsfeuerwehr existiert, aber das ist ein weitverbreiteter Irrtum.“, so der Sprecher. Aktuell gibt es im Landkreis Bautzen rund 250 ehrenamtliche Ortsfeuerwehren, nur in Hoyerswerda und Bautzen rücken hauptamtliche Kameraden zu den Einsätzen aus. 

Momentan gehören rund 40 Kameraden zur Freiwilligen Feuerwehr Pulsnitz. Je nach Tageszeit stehen für die Einsätze aber nur etwa 10 Mitglieder zur Verfügung.