Frühling in Dresden war zu warm und zu trocken
Der Frühling in diesem Jahr war der trockenste in Dresden seit 1961. Das geht aus der aktuellen Klimabilanz der Stadt für das erste Halbjahr hervor, die am Freitag vorgestellt wurde.
Mit 235 Stunden schien die Sonne im März doppelt so viel wie sonst. Gleichzeitig wurde die geringste Anzahl an Regentagen registriert: es waren lediglich fünf.
Trockenheit und Sonnenüberschuss setzten sich im April fort, auch bis in den Wonnemonat Mai hinein. Dort gab es lediglich sechs Regentage. Mit 289 Sonnenstunden im fünften Monat wurde der langjährige Mittelwert um 46 Prozent übertroffen. Niederschlag blieb Mangelware.
Summiert man die Regenmengen der Frühlingsmonate auf, ergeben sich knapp 65 Millimeter. Damit ist der diesjährige Frühling der bislang trockenste seit 1961.
Sommer startet heiß: neuer Temperaturrekord in Dresden
Am 19. Juni kletterte das Thermometer an der Messstation in Dresden Klotzsche auf einen neuen Rekordwert. Mit 38,2 Grad Celsius gibt es einen neuen Tageshöchstwert. In der Dresdner Neustadt, wo die Station im Tagesverlauf teilweise durch Häuser und Bäume verschattet wird, erreichte das Thermometer 38,7 Grad Celsius im Maximum. In Dresden Strehlen steht die Station auf dem freien Feld unter voller Besonnung im gesamten Tagesverlauf. Hier wurden am 19. Juni 39,2 Grad Celsius registriert.
Gleichzeitig gab es an dem heißen Wochenende auch die erste tropische Nacht (Temperatur fällt nicht unter 20 Grad Celsius). In der Dresdner Neustadt fielen in der Nacht vom 18. auf den 19. Juni die Temperaturen nicht unter 21,6 Grad, denn durch die dichte, innenstädtische Bebauung wird die nächtliche Abkühlung behindert.
Fazit: Fast fünf Jahre Trockenheit am Stück
Seit fast fünf Jahren etabliert sich Trockenheit. Im November 2017 begann diese markante Entwicklung. Selbst der niederschlagsreiche Sommer des vergangenen Jahres reichte nicht aus, die Trockenheit in den Böden auszugleichen. Seither hat sich ein Niederschlagsdefizit von 608 Millimetern aufgebaut (bezogen auf die Messwerte der Station Dresden Klotzsche). Hohe Temperaturen, Strahlungsüberschuss und fehlender Niederschlag begünstige das starke Austrocknen des Bodens. Der Vegetation macht dies gehörig zu schaffen.
Und was unternimmt Dresden?
Die Stadt arbeitet an einem Konzept, wie wir uns an die zukünftigen Klimabedingungen besser anpassen können. Vitalität des Stadtgrüns, Hitzebelastung und Gefahr vor Überschwemmungen durch Flusshochwasser und Starkregen sind die Schwerpunkte. Bestandteil der Konzeption ist ein Maßnahmenkatalog für die Stadtplanung und -entwicklung. Bis Ende des Jahres soll das Klimaanpassungskonzept dem Stadtrat vorgelegt werden.