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Gedenken an Lugauer Grubenunglück

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155 Jahre ist es her, da stürzte in der „Neuen Fundgrube“ im Lugauer Bergbaurevier ein Schacht ein. 101 Kumpel starben an jenem Montag.

„Der erste Juli 1867 versprach ein schöner Tag zu werden. Am wolkenlosen Himmel war die Sonne heraufgestiegen, in ihrem goldenen Scheine funkelten die Tauperlen der Wiesen, wogten die Saatfelder. Bald wurde es in den Fluren lebendig, denn von allen Seiten kamen die Bergleute im Revier zur Schicht. Wollte der Schöpfer denen, die zum letzten Male anfahren sollten, die Natur noch einmal im vollsten Glanze zeigen?“ 

Mit diesen Gedanken leitete der Lugauer Chronist Hermann Unger seine Beschreibung jenes Schachtbruches auf der „Neuen Fundgrube“ des Zwickau-Lugauer Steinkohlenbauvereins in Lugau ein, die zu den schwersten Grubenkatastrophen des deutschen Bergbaues zählt.

Durch das unmittelbare Ausbrechen der Schachtwandung stürzten umfangreiche Gesteinsmassen zusammen mit der dadurch freigestellten Zimmerung in den Schacht und verschlossen diesen einzigen Tagesausgang der Anlage.

Am Freitag, 17 Uhr gibt es an der Kreuzkirche in Lugau eine Gedenkveranstaltung. 

Der Schachteinbruch damals  brachte Verbesserungen im Steinkohlebergbau mit sich. Danach gab es eine Bergaufsicht für die Branche. Und es wurde erreicht, dass seitdem jedes Bergwerk einen zweiten Tagesausgang haben musste.