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Das Abwehrsystem Patriot
Gehört schweres Kriegsgerät aufs Dresdner Stadtfest?
Zum Dresdner Stadtfest will die Bundeswehr schweres militärisches Gerät präsentieren. Darunter Fahrzeuge einen Radpanzer sowie das Flugabwehrsystem Patriot. Das stößt auf Kritik, findet aber auch Zustimmung.
Viele Dresdner sind mit der Präsentation nicht einverstanden, sagen die Linken und haben sogar eine Petition gestartet. Angesichts der besorgniserregenden Entwicklungen weltweit sei es mehr als befremdlich, dass zum Stadtfest schweres Kriegsgerät zur Schau gestellt werden soll, heißt es zur Begründung.
Die Bundeswehr rühmt die „starke Bewaffnung und hohe Mobilität“ des Radpanzers: „Seine Bewaffnung besteht aus einer Granatmaschinenwaffe mit einem Kaliber von 40 Millimetern oder einem schweren Maschinengewehr mit einem Kaliber von 12,7 Millimetern.“
„Mit der Präsenz von Waffen und Militär im täglichen Leben der Menschen soll schleichend eine Akzeptanz für Aufrüstung und Krieg in der Gesellschaft geschaffen werden. Diesen Irrweg dürfen wir in unserer Stadt nicht mitgehen“, sagt Linken-Stadtbezirksbeirat Sven Houska.
Die Dresdner CDU hält dagegen und verteidigt die Präsenz der Truppe. „Die Bundeswehr ist dazu da, das Recht und die Freiheit des Deutschen Volkes zu verteidigen. Das tun unsere Soldatinnen und Soldaten unter Einsatz ihres Lebens. Ihnen gehört unserer Respekt und Dankbarkeit! Unsere Soldatinnen und Soldaten kommen aus der Mitte unserer Gesellschaft, gehören dahin und sind es auch. Wenn sie zeigen, womit sie ihren Auftrag erfüllen, ist das das Natürlichste von der Welt“, erklärt Stadrat Hans-Joachim Brauns.
Kritik daran sei „völlig unangebracht“. Mit der Aussetzung der Wehrpflicht werbe die Bundeswehr auf dem Arbeitsmarkt wie jeder andere Arbeitgeber um die Gunst von Auszubildenden. Dafür präsentiere sie sich mit all ihren modernen und technischen Möglichkeiten einer breiten Bevölkerung.
„Schwere militärische Waffen haben auf einem Stadtfest nichts zu suchen“, argumentiert dagegen Linke-Fraktionschef André Schollbach. Er sei entsetzt, dass zwischen Hüpfburg, Riesenrad und Zuckerwatte gefährliches Kriegsgerät zur Schau gestellt werden solle. Eine Armee sei doch kein fröhliches Abenteuercamp.„ (mit dpa)