Geplante Streichung von Parkplätzen in Klotzsche sorgt für dicke Luft

Damit Radfahrer in Klotzsche sicherer unterwegs sind, will Baubürgermeister Stephan Kühn entlang der Karl-Marx-Straße Trennstreifen markieren. Damit fallen allerdings auch knapp 100 Parkplätze weg, heißt es in einer Informationsvorlage für den Bauausschuss.

Die CDU-Stadträte kritisieren das Vorhaben. Viele Anwohner seien auf das Auto angewiesen und hätten dann keine Ausweichmöglichkeit, sagte uns der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion Veit Böhm. Der Baubürgermeister müsse alle Verkehrsteilnehmer im Blick haben und nach Kompromissen suchen. 

Auch die FDP protestiert und kündigt Widerstand an. Die Ankündigung treffe die Klotzscher völlig unvorbereitet.

Wie der Fraktionsvorsitzende Holger Zastrow erklärte, verstoße die Maßnahme gegen einen aktuell immer noch gültigen Stadtratsbeschluss und gegen den eindeutigen Willen der Stadträte. [...] Nach mehr als einjähriger Debatte hat der Stadtrat im Oktober des vergangenen Jahres beschlossen, dass durch die Anordnung von Radstreifen wegfallende Anwohnerparkplätze im unmittelbaren Umfeld kompensiert werden müssen. Und zwar nicht am Sankt Nimmerleinstag, sondern umgehend, Zug um Zug.[...] Das geht so nicht.„

Laut Stadt soll am 1. August mit den Arbeiten für die Anordnung neuer Radverkehrsstreifen bzw. Sicherheitstrennstreifens auf der Karl-Marx-Straße begonnen werden.