Geständnis in Weißwasser: Cannabispflanzen angebaut, aber alle 100 Prozent Bio
Er hatte 28 Cannabispflanzen angebaut, zwischen Tomaten, alles ohne Chemie ganz Bio – beim Vater in Krauschwitz und bei der Oma in Bad Muskau. Der Hobby-Gärtner muss sich derzeit in Weißwasser vor Gericht verantworten. Mit der Bio-Ernte versorgte er Kumpels – „arbeitendes Volk“, wie der Hartz-IV-Empfänger gestand. Er gab alles zu. Das Urteil: Zehn Monate auf Bewährung und 240 Stunden soziale Arbeit. Außerdem soll der Mann eine Drogenberatungsstelle aufsuchen.
Der 30-Jährige redete wie ein Wasserfall. Ja, er habe Fehler gemacht. Nie wieder, werde er so etwas tun, beteuerte er immer wieder. Detailliert schilderte er dem Richter, was er tat – vom Kauf der Cannabissamen im Internet (aus Spanien) bis zur Ernte nach dreieinhalb Monaten. Sein Kumpel habe ihm etwas Stromgeld dazu gegeben, dafür bekam er etwas Stoff ab. Aber rentiert habe sich das Ganze nicht, so der Angeklagte. Er warb um Verständnis: „In Hessen werden Apfelbäume für Apfelwein angebaut, ich habe eben Cannabispflanzen gezüchtet.“Ab und zu habe er sich einen Joint gegönnt, dafür aber weder Alkohol und Kaffee getrunken noch Tabak geraucht. Mit 16 habe er erstmals Drogen genommen.
Ausgerechnet seine Freundin hatte ihn verpfiffen, nach einem Streit, an einen Polizisten. Die Dame sollte heute Mittag als Zeugin gehört werden. Per Telefon ließ sie ausrichten, dass sie es verschlafen habe. Der Richter ließ Milde walten und bestellte sie für Mittag in den Verhandlungssaal.
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