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Görlitzer holen eine junge Schöne nach Hause

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50 Görlitzer haben eine Schönheit nach Hause geholt. Sie legten Geld zusammen, beteiligten sich an einer Spendenaktion.  Mit den 4.000 Euro plus 16.000 Euro Fördermitteln machte sich Kunsthistoriker Kai Wenzel auf die Socken, fuhr nach Berlin und löste die junge Schöne aus. 

„Die unvollendete Schöne“, das Gemälde von Anton Graff - des  wohl berühmtesten Porträtmalers  im 18. Jahrhundert – befand sich bis Ende des Zweiten Weltkrieges im Besitz der Görlitzer Sammlungen. Es wurde ausgelagert, wie so viele andere Kunstwerke auch, und galt seit mehr als 70 Jahren als verschollen. Nach dieser langen Zeit tauchte das Bild auf dem Kunstmarkt auf. Der Görlitzer Kunsthistoriker Wenzel identifizierte das Bild anhand der Inventarnummer auf der Rückseite.

Für Görlitz bestanden nun zwei Möglichkeiten, das Bild zurückzubekommen - über einen jahrelangen Rechtsstreit mit ungewissem Ausgang oder durch Verhandlungen mit dem Kunstsammler über einen Preis unter dem Marktwert. Görlitz entschied sich für Gespräche mit dem Mäzen. Beide einigten sich  auf 20.000 Euro. Die Görlitzer hatten 16.000 Euro Fördermittel in Aussicht. 4.000 mussten sie selbst beisteuern. Der Verein „Freunde der Görlitzer Sammlungen“ rief zu Spenden auf. Das Konto füllte sich rasch, vor allem mit kleinen Beträgen.

 Die geheimnisvolle Schöne mit dem verschmitzten Lächeln wird in Kürze in der Dauerausstellung im zweiten Obergeschoss des Barockhauses Neißstraße zu sehen und die Besucher in ihren Bann ziehen.  

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Reporter Knut-Michael Kunoth