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Görlitzer Klinikchefin will auch um Fachkräfte aus Asien und Afrika werben

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Das Görlitzer Klinikum rechnet sich gute Chancen aus,  in die künftig oberste Liga der Krankenhauslandschaft aufzurücken. Geschäftsführerin Ines Hofmann hält das in der Krankenhausreform definierte  „Level 3“ für erreichbar. Sie verweist dabei  auf das breite Versorgungsangebot in Görlitz. Das Klinikum stelle die höchste Stufe in der Notfallversorgung östlich von Dresden sicher. Aber es gibt ein handfestes Problem.

Dringender Handlungsbedarf bestehe bei der Gewinnung von Fachkräften. Da müssten noch dicke Bretter gebohrt werden, so Hofmann heute im Stadtrat. „Wir sind zwar in der Breite gut aufgestellt, aber noch nicht überall auch in der Tiefe.“  Sorgen macht der Klinikum-Chefin die Entwicklung auf dem heimischen Ausbildungsmarkt. Bislang reichten die Bewerber für vier Klassen in der Krankenhausakademie in Görlitz. „Jetzt kämpfen wir darum, dass wir drei Klassen zusammenbekommen.“ Ohne Fachkräfte und Auszubildende aus dem Ausland könne die medizinische Versorgung künftig nicht mehr in der Breite und Qualität gesichert werden. „Wir werden die Lücken aus den eigenen Reihen nicht mehr füllen können.“

Bei der Suche schaut Hofmann nicht nach Europa und Brasilien, sondern nach Asien und Afrika. „Da gibt es sicherlich Möglichkeiten.“ Dafür brauche es aber auch ein entsprechendes Umfeld, eine Kultur und Mentalität in der Stadt. Ausländische Fachkräfte und ihre Familien sollen sich wohlfühlen in Görlitz.

Audio:

Reporter Knut-Michael Kunoth im Gespräch mit der Geschäftsführerin des Görlitzer Klinikums, Ines Hofmann