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„Ich hatte einen Traum“

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Überraschung im Görlitzer Bahnhof. An Bahnsteig 10 hatte gestern Nachmittag ein ICE Station gemacht. Er wurde von einer Diesellok gezogen. Es handelte sich um eine Überführungsfahrt der offenbar nagelneuen Wagen.  Später stand der Zug auf einem Außengleis am Abzweig zur Strecke nach Cottbus und zum Alstom-Waggonbauwerk.

Kein Vorbote für die versprochene Schnellzugverbindung nach Berlin. Bis es soweit ist, wird es noch Jahre dauern. Erst muss die Strecke nach Cottbus zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert werden. Doch dafür gibt es bislang kein grünes Licht aus Berlin.

In der nächsten Zeit werden weitere ICE-Züge nach Görlitz kommen. Der Grund ist jedoch nicht erfreulich. Schweißnähte an den Wagen müssen erneuert werden. „Ein Erbe aus der Bombardier-Zeit“, sagte uns René Straube, Betriebsratschef des Görlitzer Waggonbauwerkes. Die Wagenkästen für die neuen ICE-Züge wurden in Görlitz und in Breslau gefertigt. In Polen wurde offenbar gepfuscht. Straube spricht von einem „Serienfehler beim Schweißen“. Die Deutsche Bahn hat das reklamiert. Die Züge müssen   aufwendig instandgesetzt werden, und zwar in Görlitz und Bautzen.  „Die Wagen werden demontiert, die Schweißnähte saniert, die Wagen wieder zusammengebaut und neu lackiert. Dieses Erbe wird uns noch eine ganze Weile verfolgen.“

Audio:

Reporter Knut-Michael Kunoth
René Straube, Betriebsratsvorsitzender im Waggonbau Görlitz