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  • Pressekonferenz nach der Kreistagssitzung in Glauchau - Pressesprecher Sebastian Brückner, Landrat Carsten Michaelis, Vize-Landrätin Angelika Hölzel, PTK-Geschäftsführer Uwe Hantzsch, HBG-Geschäftsführerin Anke Herzig und RVK-Geschäftsführer Christian Wagner (v.l.n.r.)

Kliniken des Landkreises kommen unter ein Dach

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Der Kreistag hat am Montag in einer Sondersitzung entschieden, die Kliniken des Kreises in Werdau und Glauchau unter einem Dach zu vereinen. Dritte im Bunde ist die Heimbetriebsgesellschaft Kirchberg. Die drei Unternehmen sind ab Januar 2026 Töchter des Klinik- und Pflegeverbundes Landkreis Zwickau. Reichlich anderthalb Stunden wurde über diesen Schritt debattiert, am Ende segnete ihn der Kreistag fast einstimmig ab.

„Der neue Klinik- und Pflegeverbund ist die beste und realistischste Chance, die medizinische Versorgung im gesamten Landkreis Zwickau sicherzustellen“, sagte der Vorsitzende der CDU-Fraktion Jens Hinkelmann. Die Versorgung wackelt in Werdau: Die Pleißental-Klinik fährt Millionen-Verluste ein. Im kommenden Jahr droht ein Minus von bis 1,6 Millionen Euro, war nach der Sitzung bei der Pressekonferenz zu erfahren. Die Muttergesellschaft wird es ausgleichen: „In einem Verbund wird man sich finanziell helfen“, so Landrat Carsten Michaelis. 

Neben der Krise der Pleißental-Klinik gibt es einen zweiten Grund, der dringend dafür spricht, sich so aufzustellen. Jens Hinkelmann wies darauf hin, „dass Bund und Länder in Zukunft nur noch Verbünde unterstützen und fördern – und keine Einzelkämpfer im Gesundheitswesen.“  Nächstes Jahr wird der neue Krankenhausplan für Sachsen beschlossen. Da werden Verbünde erwartet, hieß es bei der PK.

Felix Beyer, Fraktionschef SPD/Die Linke/Grüne, sprach vom „kleinen Verbund“ – es müsse klar sein, dass der nur der Anfang sein darf. Dass also das HBK eingebunden werden muss. Es gab bereits Gespräche. Im Punkt 10 des Beschlusses bekam der Landrat den Auftrag, diese fortzuführen.

Kritische Stimmen und Fragen gab es zum Darlehen für die Pleißental-Klinik, das der Kreistag 2024 mit großer Mehrheit beschlossen hatte. Die 4,6 Millionen Euro sind futsch, hieß es sinngemäß. Carsten Michaelis erklärte, dass die Klinik ohne das Darlehen in die Insolvenz gerutscht wäre. Schärfere Töne schlug Heiko Gumprecht an: Der AfD-Kreisrat forderte, dass die Verantwortlichen für die Schieflage ihre Fehler eingestehen und nicht an ihrem Sessel kleben. 

Der kleine Verbund startet nun im neuen Jahr allein und will Kräfte bündeln. Als Beispiele für Synergien nannte uns der Landrat den IT-Bereich, die Lohnbuchhaltung oder die Klinikküche. Das Angebot für die Patienten wird sich kurzfristig nicht ändern, sagten uns die Geschäftsführer.

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Geschäftsführer Christian Wagner und Uwe Hantzsch: