-
In Görlitz angekommene Geflüchtete.
-
Liliaa Diriavka vom Koordinierungszentrum für Ukraine-Flüchtlinge, Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (M.) und Dennis Schulz, Geschäftsführer von der Firma Linde bei der Übergabe der Laptops und Handys am Montag in Dresden.
Knapp 4.200 Geflüchtete aus Ukraine in Aufnahmeeinrichtungen in Sachsen
In sächsischen Aufnahmeeinrichtungen sind bislang knapp 4.200 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine angekommen. Wie die Landesdirektion Sachsen am Montag auf Anfrage mitteilte, kamen die meisten in Leipzig unter - insgesamt 2.618. Dahinter rangieren Dresden (842) und Chemnitz (719). Bislang seien nur auf freiwilliger Basis Betroffene in die Landkreise und kreisfreien Städte aufgeteilt worden. So habe die Stadt Dresden gut 300 Menschen aufgenommen, in den Landkreisen Bautzen seien es 74 gewesen, im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 50. Weitere Zuweisungen auf freiwilliger Grundlage sind in dieser Woche geplant, hieß es. So wolle Chemnitz in dieser und in der kommenden Woche je 200 Vertriebene aufnehmen.
Die Zahlen stehen jedoch nur für einen Bruchteil der Ukrainer, die tatsächlich in Sachsen Zuflucht gesucht haben. Viele Menschen sind privat untergekommen. Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) bezifferte die Anzahl der in Dresden aufgenommenen Flüchtlinge am Montag auf 3.081, wovon mehr als 1.300 in privaten Wohnungen unterkamen. „Wir diskutieren nicht über Zuständigkeiten, sondern tun alles in unser Kraft stehende, um die Menschen in den Mittelpunkt zu rücken“, sagte Hilbert. Gleichzeitig würde man nach dauerhaften Lösungen suchen. „Wenn wir Turnhallen und Messe belegen können, ist das besser als gar kein Bett. Das ist aber keine Dauerlösung“.
Der Oberbürgermeister dankte Bürgern und Unternehmen für ihre Hilfsbereitschaft. Man sei dankbar, so viele Angebote zur Unterbringung Betroffener zu haben. Die Dresdner Firma Linde Engineering spendete am Montag 30 Laptops und 20 Handys für Geflüchtete. Gleichzeitig bat Hilbert um Geduld. Die zahlreichen Angebote für Hilfeunterstützungen könnten nicht immer innerhalb von wenigen Stunden beantwortet werden.
Vor allem Frauen mit Kindern und Ältere fliehen vor dem Krieg
Natalija Bock, Sprecherin und Dolmetscherin des Koordinationszentrums für ukrainische Flüchtlinge in Dresden, informierte über die Aktivitäten des Koordinationszentrums. Die Lage sei sehr dynamisch und dramatisch. Es kämen immer mehr Flüchtlinge an, vor allem Frauen mit Kindern und ältere Menschen. Viele würden ihre Haustiere mitbringen.
Man habe schon mehrere hundert Menschen in Dresden untergebracht. Die Ziel sei gewesen, dass keiner nachts auf der Straße bleiben musste. "Dieses Ziel haben wir erreicht." Ein Teil der Menschen wolle nur kurze Zeit in Dresden verweilen und dann zu Verwandten weiterreisen. Es gebe eine große Dankbarkeit unter den Betroffenen für die Hilfe der Dresdner Bevölkerung. Viele wollen sich integrieren und die deutsche Sprache lernen. (mit dpa)