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  • Das Foto zeigt das Direktorium des Onkologischen Centrums Chemnitz (OCC). Von links sind zu sehen: PD Dr. med. Gunther Klautke (Chefarzt der Klinik für Radioonkologie), Prof. Dr. med. Korinna Jöhrens (Chefärztin des Instituts für Pathologie), Prof. Dr. med. Mathias Hänel (Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Zelltherapie) und Prof. Dr. med. Lutz Mirow (Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie).

Krebs, Kampf, Klinikum – und am Ende gewinnt das Leben

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Fünf Jahre nach der letzten Behandlung sitzt sie wieder aufrecht im Leben. Eine Patientin aus dem Vogtland, 64 Jahre alt, sagt es ohne Pathos, aber mit leuchtenden Augen: „Ich freue mich über jeden Tag, den ich mit meinen Enkeltöchtern verbringen kann.“ Sie hat den Krebs besiegt. Doch der Weg dahin war alles andere als leicht. Und manchmal fragt man sich: Wie hält ein Mensch das aus?

Die Hoffnung kam zurück – in Chemnitz

Alles begann im Herbst 2017. Diagnose: Harnblasenkarzinom. Eine Operation, eine lokale Chemotherapie – und im Frühjahr 2018 war sie vorerst tumorfrei. Ein kurzes Aufatmen. Doch schon ein Jahr später die bittere Nachricht: Der Krebs ist zurück, ein inoperabler Tumor im Becken. In einem anderen Krankenhaus bekommt sie kaum noch Hoffnung – bis ihr Sohn sie nach Chemnitz bringt, ins Onkologische Centrum (OCC) des Klinikums. „Hier habe ich neue Hoffnung geschöpft, die ich nie verloren habe.“

Ein Team, ein Plan, ein Ziel

Im Tumorboard des OCC wird ihr Fall besprochen – ein interdisziplinäres Gremium, das nicht aufgibt, wenn’s kompliziert wird. Die Entscheidung: Bestrahlung kombiniert mit einer Chemotherapie, dazu eine regionaler Tiefenhyperthermie (gezielte Wärmebehandlung bis zu 43 Grad). Schon nach wenigen Wochen schrumpft der Tumor um die Hälfte. Doch operabel ist er noch immer nicht.

Chemie, die wirkt – und alles verändert

Weil eine Immuntherapie wegen fehlender Tumormarker nicht möglich ist, startet das Team eine sogenannte Polychemotherapie. Komplexe Therapiepläne, mehrere Medikamente – und eine Frau, die durchhält. Haarausfall, 15 Kilo weniger, körperlich am Limit – aber innerlich getragen von ihrer Familie und der Geburt ihrer zwei Enkelkinder. Und der Tumor schrumpft weiter.

Ein Schnitt mit Wirkung

Im März 2020 dann der entscheidende Eingriff im Klinikum Chemnitz: Der Tumor wird vollständig entfernt. Keine aktiven Zellen mehr. Seitdem ist Ruhe. Kontrolltermine, ja – aber keine Rückfälle. Fünf Jahre nach der letzten Behandlung sitzt die Frau wieder aufrecht im Leben. 

Was bleibt?

Ein Gefühl von Dankbarkeit. Und die Erkenntnis: Es gibt Wege, auch wenn andere sie nicht sehen. Vielleicht braucht es nur einen Ort, an dem Medizin mehr ist als Technik. Und Menschen, die nicht nur behandeln, sondern begleiten.