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  • Die Ärztinnen Simone Karp (li.), Fachärztin der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Zelltherapie, und Dr. med. Anke Morgner, Oberärztin der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Zelltherapie, im Gespräch mit einer Patientin.

Krebstherapie mit Hightech: Die CAR-T-Zellen kommen

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ür manche Patienten mit Blut- oder Lymphdrüsenkrebs scheint jede Therapie irgendwann an ihre Grenzen zu stoßen. Wenn Chemo- und Immuntherapien nicht mehr wirken, rückt ein innovativer Ansatz in den Fokus: die CAR-T-Zelltherapie. Im Klinikum Chemnitz hat jetzt die 50. Patientin diese Behandlung erhalten – ein bedeutender Schritt für die Klinik und die Patientin selbst.

Der Fall einer Patientin – und was er zeigt

Die 73-jährige Frau aus Chemnitz kämpft seit 2013 gegen ein Multiples Myelom, einen Knochenmarktumor. Trotz Chemotherapie, Bestrahlung und zwei Stammzelltransplantationen kehrte die Krankheit immer wieder zurück. Nach dem letzten Rückfall fiel die Entscheidung für CAR-T-Zellen – eine personalisierte Immuntherapie mit großem Potenzial.

So funktioniert die Therapie

Ende April wurden der Patientin körpereigene Immunzellen entnommen. Im Labor wurden diese so verändert, dass sie gezielt Krebszellen erkennen und angreifen können. Die modifizierten Zellen wurden tiefgefroren, zurück in die Klinik gebracht, aufgetaut und per Infusion in den Körper zurückgegeben. Währenddessen wurde die Patientin engmaschig überwacht. Sie vertrug die Behandlung gut.

Wer profitiert von dieser Krebstherapie?

Die CAR-T-Zelltherapie ist aktuell nur für bestimmte Formen von Blut- und Lymphdrüsenkrebs zugelassen – und nur nach umfangreicher Vortherapie. Sie kommt also für Patienten infrage, bei denen andere Methoden ausgeschöpft sind. Kliniken, die diese Behandlung anbieten, müssen strenge Voraussetzungen erfüllen. In Sachsen sind das derzeit Chemnitz, Leipzig und Dresden.

Forschung für die Zukunft

Das Klinikum Chemnitz beteiligt sich auch an der Weiterentwicklung der Zelltherapie. Im Rahmen des bundesgeförderten Projekts „SaxoCell“ wird daran gearbeitet, Nebenwirkungen zu verringern und die Anwendung zu erweitern. Ziel: sichere, wirksame und bezahlbare Therapien für schwere Erkrankungen.

Und was kommt als Nächstes?

Der Einsatz von CAR-T-Zellen bei anderen Krebsarten wird derzeit erforscht. Klar ist: Die Krebstherapie steht nicht still.