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Kriminalität steigt: Wiener Platz ist Brennpunkt

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Die Sicherheitslage am Wiener Platz in Dresden hat sich verschlechtert. Die Drogenszene habe wieder Fuß gefasst, erklärt am Montag der Dresdner Polizeipräsident Lutz Rodig. „Offenbar war der Kriminalitätsrückgang am Wiener Platz seit Mai 2021 nicht nachhaltig, sondern pandemiebedingt. Inzwischen gibt es wieder Anzeichen, wonach sich am Einfallstor zur Dresdner Innenstadt - ähnlich wie schon 2018 - eine Drogenanbieterszene etabliert. Diese Einschätzung ergibt sich aus unseren aktuellen Feststellungen vor Ort, Hinweisen von Gewerbetreibenden und Beschwerden von Touristen.“

Laut Rodig wird der Wiener Platz deshalb ab sofort als herausragender Kriminalitätsschwerpunkt eingeordnet. Polizei und Ordnungsamt wollen ihre Streifen verstärken, um die Drogenkriminalität zurückzudrängen. Kontrollen gab es bereits.

So führte die Dresdner Polizei am 19. September einen Aufklärungseinsatz im Bereich des Wiener Platz und der Prager Straße durch. Im Ergebnis leiteten die Einsatzkräfte fünf Strafverfahren wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz ein. So müssen sich ein 17-jähriger Deutscher, ein 41-jähriger Aserbaidschaner sowie ein 26-jähriger Marokkaner wegen des unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln verantworten. Wegen des unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln nahmen die Beamten zudem einen 21-jährigen Tunesier sowie einen 20-jährigen Marokkaner vorläufig fest.

„Gemeinsam werden wir frühzeitig und konsequent dieser negativen Kriminalitätsentwicklung entgegenwirken. Für eine erfolgreiche und nachhaltigere Trendumkehr bedarf es eines ganzheitlichen Ansatzes“ erklärt Rodig. „Mit polizeilichen Mitteln allein ließe sich bestenfalls eine Verdrängung erreichen. Deshalb haben wir uns in den vergangenen Tagen mit unseren wichtigsten Partnern für dieses Thema, der Landeshauptstadt und dem City Management, auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt. Als Polizei wird unser Schwerpunkt in der Neuauflage von Komplexeinsätzen und der spürbaren Erhöhung unserer Präsenz vor Ort liegen. Beide Aufgaben können wir nur mit Unterstützung der sächsischen Bereitschaftspolizei erfüllen.“

Komplexeinsatz heißt, kombiniertes Vorgehen ziviler und uniformierter Einsatzkräfte. Zivile Ermittler sollen beweissicher den Kauf und Verkauf von Betäubungsmitteln dokumentieren. Anschließend erfolgt die vorläufige Festnahme durch uniformierte Einsatzkräfte.

Ralf Lübs, Leiter des Ordnungsamtes der Landeshauptstadt Dresden ergänzt: „ Die Stadt Dresden wird die Maßnahmen der Polizeidirektion konsequent unterstützen. Der Gemeindliche Vollzugsdienst geht künftig gemeinsam mit der Polizei vor Ort auf Streife, um noch mehr Präsenz am Brennpunkt zu zeigen. Klares Ziel ist es, besser gegen Ruhestörungen, Vermüllen sowie öffentliches Urinieren vorzugehen und das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung und der Gäste der Stadt durch uniformierte Präsenz zu erhöhen.“

Störungen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung am Wiener Platz und im Umfeld werden dem Ordnungsamt häufig gemeldet. Das Areal wurde und wird daher regelmäßig bestreift, sowohl von Präsenzstreifen des Gemeindlichen Vollzugsdienstes als nunmehr verstärkt mittels gemeinsamer Streifen mit der Polizei. Die Einsatzzeiten werden flexibel an die Lage angepasst und bei Bedarf auch erweitert. Die gemeinsamen Teams sind vor allem in den Abend- und Nachtstunden sowie an den Wochenenden und Feiertagen unterwegs.