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  • Das Kulturhauptstadtjahr ist gestartet. Die Chemnitzer können sich mit ihren Gästen auf über 1.000 Veranstaltungen freuen. Satte 100 Millionen Euro fließen in das Projekt.
  • Schon seit dem frühen Nachmittag füllten die Gäste die Innenstadt. Foto: Bela Bender
  • Was ist denn das für ein Stift? Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit OB Schulze. Annegret Hilse/Reuters/Pool/dpa
  • Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) fährt mit dem Fahrrad auf die Bühne vor dem offiziellen Festakt zur Eröffnung
  • Steinmeier unterm Nischel: "Chemnitz und die Region werden im Scheinwerferlicht stehen, und ganz Europa schaut zu."
  • Für den Einsatzfall standen auch Wasserwerfer bereit.
  • Die Polizei war in der Innenstadt präsent.
  • Eine Tangoaufführung vor dem Marx-Monument.
  • Der Sänger Bosse tritt vor dem Karl-Marx-Monument Eröffnung der Europäischen Kulturhauptstadt in Chemnitz auf.

Kulturhauptstadt: Kunterbunte Kunst - keine Krawalle

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Der Auftakt ist gelungen! Chemnitz eröffnete am Samstag offiziell sein Jahr als Kulturhauptstadt Europas 2025. Mit einem Festakt, einer spektakulären Open-Air-Show und vielfältigen Aktionen in der Innenstadt begann ein Jahr, das die kulturelle Vielfalt und Geschichte der Stadt in den Fokus rückt. Unter dem Motto „C the Unseen“ präsentiert sich Chemnitz als pulsierendes Zentrum europäischer Kultur.

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Ein Festakt, der beeindruckte

Den Startschuss gab ein feierlicher Festakt in der Chemnitzer Oper, zu dem 700 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur geladen waren. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier rief in seiner Rede dazu auf, Chemnitz mit offenen Augen zu entdecken. „Wer Chemnitz bisher nicht gesehen hat, der hat bereits viel verpasst“, sagte er und betonte die Bedeutung von Demokratie und Zusammenhalt in der Gesellschaft.
Das Staatsoberhaupt und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer schrieben sich ins Gästebuch der Stadt ein.

Musik und Show unter freiem Himmel

Am Abend versammelten sich Tausende am Karl-Marx-Monument, wo Künstler wie Bosse, Fritz Kalkbrenner und Paula Carolina eine mitreißende Open-Air-Show lieferten. Die Innenstadt war mit Bildschirmen ausgestattet, um die Show einem noch größeren Publikum zugänglich zu machen. Der Veranstaltungsbereich mit einer Kapazität von 20.000 Menschen war bis auf den letzten Platz gefüllt.

Eine Stadt voller Erlebnisse

Neben den großen Events gab es zahlreiche Aktionen auf drei Bühnen in der Innenstadt. Highlights waren der argentinische Bandoneon-Musiker Omar Massa und die Initiative „Tanzende Nachbarn“, die speziell für ältere Menschen ein Tanzprogramm anbot. Ein besonderes Spektakel war das Ziehen einer historischen Dampflokomotive, das an die industrielle Vergangenheit der Stadt erinnerte.

Friedliche Demonstranten

Die Eröffnung wurde von Demonstrationen begleitet: Rund 400 Teilnehmer zählte eine rechtsextreme Kundgebung der „Freien Sachsen“, während mehr als 1.000 Menschen an einer Gegendemonstration des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) teilnahmen. Dank eines umfangreichen Polizeieinsatzes mit rund 1.000 Kräften, darunter auch Beamte aus Tschechien, verliefen die Demonstrationen friedlich. Nach derzeitigem Stand sind zehn Strafanzeigen aufgenommen worden. Überwiegend handelte es sich dabei um Beleidigungsanzeigen. Außerdem gab es eine Bombendrohung gegen die Stadthalle.

Das sagt Polizei-Chef Carsten Kaempf

„Wir haben der Eröffnung der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 und unserem Polizeieinsatz lange entgegengesehnt. Unsere langwierigen Vorbereitungen als auch das erarbeitete Einsatzkonzept sind aufgefangen. Ich bin zugleich froh, dass das Gros der Versammlungsteilnehmer besonnen geblieben ist. “

Ein Jahr, das Geschichte schreiben wird

Mit einem Budget von über 100 Millionen Euro, finanziert durch Fördergelder von Bund, Freistaat Sachsen, der EU und die Stadt Chemnitz, stehen der Kulturhauptstadt zahlreiche Mittel zur Verfügung. Diese Mittel fließen in das Kulturprogramm, operative Ausgaben und Stadtentwicklungsprojekte. Insgesamt 223 Projekte mit mehr als 1.000 Veranstaltungen sollen bis 2026 die Stadt beleben. Über 900 Organisationen und Künstler aus 40 Ländern tragen zum Programm bei.