-
Blick auf den kleinen Markt auf dem Bayrischen Platz in Leipzig.
-
Ganze Gehwegplatten sind herausgebrochen und liegen lose herum.
-
Ein weiterer Krater auf dem Bayrischen Platz.
-
Kaputte Treppenstufen neben dem Markt. Hinten sieht man, dass irgendwann mal etwas ausgebessert wurde.
-
Beeteinfassungen auf dem Bayrischen Platz, das Bild ist erst vor einigen Tagen entstanden.
-
Das hier ist kein Dino-Fußabdruck, sondern ein großes Schlagloch auf dem Platz.
Liebes Rathaus, warum lasst ihr den Bayrischen Platz vergammeln?
Der Leipziger Freie-Wähler-Stadtrat Stefan Rieger kritisiert den schlechten Zustand des Bayrischen Platzes: Im Bereich des dortigen Marktes sind etliche Gehwegplatten kaputt, auch viele Treppenstufen und Beeteinfassungen. „Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie in Leipzig die Infrastruktur verrottet oder wie die Stadt die Infrastruktur verrotten lässt“, schimpft Rieger. „Dort bröckelt einem buchstäblich der Fußweg unter den Füßen weg.“
Das sagen Händler, Anwohner und Passanten
Wir haben uns auf dem kleinen Markt mit dem bekannten roten Grillhähnchen-Stand (mittwochs und freitags) umgehört. „Ich kenn´ das seit 30 Jahren, steh´ hier schon seit 30 Jahren auf dem Platz und da hat sich in den 30 Jahren gar nichts geändert“, sagt der Mann am Hähnchengrill. „Außer dass mal bisschen geflickt worden ist.“ Das Gefährliche sei, dass die Platten sich heben und ältere Leute „dann drüberklatschen“ würden. Das letzte Mal was geflickt worden sei vor etwa zwei Jahren.
Eine Anwohnerin stimmt dem Mann bei: „Wir wohnen seit ´95 hier. Geändert hat sich eigentlich gar nichts. Ist ja nichts gemacht worden groß.“ Ein anderer schimpft über den Parkplatz gegenüber: „Das ist ein Schandfleck.“
Auch einen Rollstuhlfahrer haben wir getroffen: „Viele Fußwegplatten sind krumm und schief. Eigentlich schade.“ Die Händler am Markt kennen die Probleme nur zu gut und wettern auf Nachfrage mit starkem Akzent ebenfalls sofort los: „“Alles Sch… kann man sagen schlecht.„
“Stadt hat viele Jahre nichts gemacht„
Stadtrat Rieger ärgert besonders, dass die Stadt auch in guten Zeiten nichts gemacht habe. “Dieses Jahr wird mit der Haushaltssperre argumentiert, das eben kein Geld zur Verfügung gestellt wird„, so Rieger. “Allerdings ist auch in Jahren, wo viel Geld vorhanden war, dort nichts getan worden.„
Das Geld habe die Stadt “in politisch präferierte Projekte gesteckt. Oder es wurden Wege grün und rot angemalt, aber am Platz selber ist nichts passiert.„ Das sei “völlig untragbar„.
Rathaus will Bayrischen Platz ab 2031 sanieren, das sei aber ungewiss
Zur “nachhaltigen Zustandsverbesserung„ sei ein Komplettumbau notwendig, heißt es von der Stadtverwaltung. “Dieser steht im Stadtplatzprogramm 30+ an 12. Stelle.„ Wenn finanzielle Mittel da sind, sei 2027 ein Wettbewerb und der Bau ab 2031/32 geplant. Allerdings: “Ob dies vor dem Hintergrund der aktuellen Finanz- und Personalsituation auch so umsetzbar ist, muss derzeit als ungewiss eingeschätzt werden.„
Bis dahin würden gravierende Mängel, sofern man sie feststelle, “im Rahmen der laufenden Straßenunterhaltung punktuell beseitigt„. Damit wolle man die Vekehrssicherheit gewährleisten und eine Sperrung vermeiden.
Verletzte können Schadenersatz fordern
Wer sich durch die Schäden verletzt (Sturz etc.), könne Schadenersatz von der Stadt fordern. Diese würden dem Kommunalen Schadensausgleich (KSA) gemeldet, so ein Stadtsprecher. “Durch den KSA werden die Ersatzansprüche geprüft und berechtigte Ansprüche ausgeglichen.„ Doch nur, wenn eine nachweisbare Verletzung der Verkehrssicherungspflicht vorliege.