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Marienthal: Fahrradstreifen bleibt bis Herbst 2024

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Der Verkehrsversuch auf der Marienthaler Straße in Zwickau geht in die Verlängerung. Er dauert nicht ein Jahr, sondern drei Jahre – bis September 2024. Das wurde am Mittwochabend bei der Einwohnerversammlung im Freizeitzentrum bekannt. Mehrere Marienthaler äußerten ihr Unverständnis für den Fahrradstreifen, aber es gab auch Befürworter des Versuchs und neue Fakten.

Die Polizei fühlte sich bestätigt. Die Kreuzung Marienthaler Straße/Agricolastraße war ein Unfallschwerpunkt. An dem Knoten krachte es 2021 achtmal, sieben Unfälle passierten vor dem Versuch. 2022 wurden drei Unfälle aufgenommen. Diese Zahlen nannte Jan Hartmann von der Polizeidirektion Zwickau. „Das stimmt uns positiv, weil wir offenbar die richtige Maßnahme getroffen haben“, sagte er.

Auch im gesamten Testabschnitt der Marienthaler Straße ging die Zahl der Unfälle zurück: von 30 vorher auf 24 nachher. Diese Zahlen präsentierte eine Vertreterin der Firma List, einer Fachfirma für Verkehrsfragen in Sachsen. Sie empfahl, dass die Entscheidung über die Zukunft des Fahrradstreifens erst nach drei Jahren getroffen wird. Das sei eine gute Lösung, sagte Oberbürgermeisterin Constance Arndt und versprach, dass die Evaluierung, also die Bewertung, öffentlich vorgestellt werde. Die Diskussion sei noch nicht abgeschlossen.

Bei der Diskussion an diesem Abend waren die Kritiker in der Mehrheit. Es wurde wiederholt auf den Bachweg hingewiesen, den separaten Radweg in unmittelbarer Nähe. Mehrere hatten beobachtet, dass der Streifen auf der Marienthaler Straße kaum von Radfahrern benutzt wird – einer schätzte, dass es drei am Tag sind. Weiter wurde gefragt, wer für die Kosten aufkommt, wenn die Laster und Busse das Gleisbett der Straßenbahn beschädigen. Auch von Flickschusterei war die Rede, weil der Fahrradstreifen immer wieder unterbrochen wird.

Ein Mann, der in der Nähe des Unfallschwerpunktes wohnt, sprach sich für die Verkehrsführung aus, die momentan getestet wird: „Eine Spur in jede Richtung ist übersichtlich.“ Eine Frau vom ADFC erinnerte daran, dass der Bachweg teilweise nur einen Meter breit ist und für Radfahrer und Fußgänger da ist, die in zwei Richtungen unterwegs sind: „Was denken Sie, in welcher Geschwindigkeit da gefahren werden kann?“. Demnach gibt es einen Grund, doch den Fahrradstreifen vorzuziehen. Thomas Pühn, der Leiter vom Tiefbauamt, nannte Zahlen: Zwischen 6 und 8 Uhr wurden dort 40 Radfahrer gezählt.

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Meinungen von Marienthalern zum Verkehrsversuch: