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Modell des Wasserstoffspeicherkraftwerks
Lausitz will mit Wasserstoffkraftwerk Beitrag zur Energiewende leisten
Das Wasserstoffspeicherkraftwerk in Schwarze Pumpe kann gebaut werden. Fast 28,5 Millionen Euro stehen bereit. Den Scheck übergab heute Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck an die Referenz Lausitz GmbH. Im Industriepark soll ab 2025 grüner Wasserstoff produziert werden. Habeck bezeichnete das Kraftwerk als einen Meilenstein im Strukturwandel der Lausitz „von einem Braunkohlerevier zu einem Energiewende-Revier“. Es sei zugleich ein Schritt in Richtung Klimaneutralität, so der Grünen-Politiker.
Gefördert werden sowohl der wirtschaftliche als auch der wissenschaftliche Teil des Pilotprojekts. Das Referenzkraftwerk besteht aus Anlagen für grünen Strom, Windparks und einer großflächigen Photovoltaik-Anlage. Mit Strom aus Wind und Sonne wird in einer Elektrolyse Wasser aufgespalten - in Wasserstoff und Sauerstoff. Der Wasserstoff wird gespeichert oder als grüner Wasserstoff verkauft, ein Teil wird rückverstromt für Zeiten, in denen die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Geplant sind zunächst zehn Megawatt Speicherkapazität. Später soll ein Konzept für eine 500 Megawatt-Anlage aufgestellt werden. Das Kraftwerk soll voraussichtlich Ende 2025 in Betrieb genommen werden.
„Das Referenzkraftwerk leiste einen Beitrag dazu, dass die Lausitz auch künftig Energieregion bleibe. Zugleich werde das vorhandene Know-how auf dem Gebiet der Energieerzeugung sinnvoll genutzt und weiterentwickelt, ergänzte der sächsische Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt. “Das neue Kraftwerk wird dazu beitragen, die gesamte Wertschöpfungskette rund um das Thema Wasserstoff in der Lausitz zu etablieren.„
Unterdessen haben Lausitzer Landräte den Bau einer Wasserstoff-Pipeline gefordert. Die Leitung sollte von der Ostsee bis zur tschechischen Grenze verlaufen und von Görlitz über Dresden und Chemnitz bis nach Leipzig. Bislang sei Ostdeutschland und vor allem die Lausitz auf der deutschen und europäischen Wasserstoffkarte unzureichend berücksichtigt, heißt es in einem Schreiben, das heute in Schwarze Pumpe an den Bundeswirtschaftsminister übergeben wurde. Das Papier trägt die Unterschriften der Landräte von Görlitz, Bautzen, Spree-Neiße und Oberspreewald-Lausitz.
Nach der Scheckübergabe traf sich Habeck mit dem LEAG-Management. Er informierte sich über Möglichkeiten des Kohleausstiegs sowie des übergangsweisen Betriebs der Kohlekraftwerke in der Lausitz. Der Tagebau- und Kraftwerksbetreiber will Deutschlands größtes Energiezentrum, bestehend aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen, auf ehemaligen Bergbauflächen etablieren. Damit könnten ab 2030 mit einer Leistung von sieben Gigawatt rund vier Millionen Haushalte mit Öko-Strom versorgt werden.