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Landrat Stephan Meyer(CDU)
Mehr Asylbewerber - wo die Schmerzgrenze für den Görlitzer Landrat liegt
Immer mehr Asylbewerber werden in Sachsen aufgegriffen. Die meisten kommen über die Balkanroute – entweder mit der Bahn aus Tschechien oder sie werden eingeschleust. Die Landkreise suchen nach Unterkünften, denn die Heime sind schon fast komplett belegt.
Im vergangenen Monat waren es über 50, in diesem Monat soll der Landkreis Görlitz 135 Asylbewerber aufnehmen – meist junge Männer dem arabischen und nordafrikanischen Raum. Das stellt die Kreisverwaltung vor große Probleme. Schnell zusätzliche Unterkünfte zu finden, wird schwer. Denn nachdem die große Flüchtlingswelle von 2014 und 2015 abgeebbt war, wurden die Kapazitäten vielerorts zurückgefahren. Viele Städte und Gemeinden haben in diesem Jahr Kriegs-Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen. In Görlitz sind es über 1.000. Oberbürgermeister Octavian Ursu hat schon signalisiert: „Unsere Kapazitäten sind extrem begrenzt“.
Die Asylbewerberheime sind schon zu 90 Prozent ausgelastet. Der Kreis setzt – wie auch bei der ersten Asylbewerberwelle – auf dezentrale Unterbringung. Was, wenn die Kapazitäten nicht reichen? Wann ist die Schmerzgrenze erreicht? Reporter Knut-Michael Kunoth sprach mit Landrat Stephan Meyer.