++ EIL ++
  • Efra ist in 4. Generation Kaffeebauer aus Mexiko und brüht in der City seine eigenen Bohnen auf
  • Anne Bauer und ihr Mann Efra haben sich in Dresden ihren Traum aufgebaut, vom Kaffeegeschäft zu leben
  • Am Neumarkt gibts preisgekrönten Kaffee
  • Efra und seine Frau Anne Bauer (im Hintergrund) wollen mit ihrem Geschäftsmodell mexikanischen Kaffeebauern helfen
  • Sorten- und jahrgangsreiner Kaffee ist die Spezialität. Ein Cappuccino kostet 4,90 Euro.
  • Die mexikanische Familie baut in vierter Generation Kaffee an und bekam schon viele Preise für die Spitzenqualität

Mexikaner macht Sachsens (wohl) besten Kaffee

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Neben Bier trinkt der Sachse ja auch liebend gern Kaffee. Ein Scheelchen Heeßen, dazu ein Stück Kuchen? Und schon ist die Welt ein bisschen besser...

Zum heutigen „Tag des Kaffees“ wollen wir Ihnen deshalb ein ganz besonderes Paar aus der Kaffee-Branche vorstellen: Anne Bauer, gebürtige Chemnitzerin und ihr Mann Efrain Lechuga aus Mexiko. Die beiden betreiben am Dresdner Neumarkt die „Amate Coffee Farm“ - sozusagen den Verkaufsstand für ihre Familien-eigene Plantage in Mexiko. Und der Kaffee, den Efras Familie in vierter Generation direkt im Dschungel anbaut, ist mehrfach preisgekrönt (u.a. „Cup of Excellence“, Kaffee-Preise in Mexiko).

Bohnen direkt aus dem Urwald

„Die Tatsache, dass wir vom Samen bis zur Tasse Kaffee alles selbst machen, ist leider Gottes einzigartig weltweit“, erklärt Anne Bauer. Wir, das sind ihre Schwiegereltern und Mitarbeiter in Mexiko und das Paar selbst in Sachsen. „Unser Kaffee wächst ausschließlich unter verschiedenen Bäumen. Im Normalfall wird vor der Pflanzung alles abgeholzt. Wir arbeiten tatsächlich im Urwald, schonen das Ökosystem. Weltweit wachsen nur 4 Prozent des Kaffees auf diese Art und Weise“, so Anne weiter. Sie hat eigentlich Linguistik und Amerikanistik studiert, lebte in Sydney (Australien) und Mailand (Italien) bevor es sie wieder nach Sachsen zog. 

Ihr Mann fügt hinzu, dass die Bohnen nur aus einem Anbaugebiet und einem Jahr stammen bevor sie in Mailand geröstet werden. Das macht sie absolut sortenrein - und den Kaffee so edel wie einen Champagner unter den Schaumweinen. Auch er ist eigentlich studierter Ingenieur, spielte eine Zeit lang als Profi-Tennis. Dass er doch in den Familienbetrieb einstieg, „hat mein Vater entschieden“. 

Sterne-Restaurants als Kunden

Die mexikanische Familie konnte von der Kaffeeernte kaum leben, schoss jedes Jahr privates Geld dazu, um den Betrieb am Laufen zu halten. Anne und Efra hatten den Ehrgeiz, „vom Kaffee leben zu können“. Was kein Selbstläufer ist. „Die Leute in Mexiko sollen ordentlich bezahlt werden“, so Efra. Immerhin 70 Euro kostet ein Kilo Amate-Kaffee. Preise, die sich vor allem Sterne-Restaurants in ganz Deutschland leisten. „Vor allem solche mit einem grünen Stern, der für besondere Nachhaltigkeit steht“, so Anne. 

Sie stehen fast jeden Tag in ihrem Café am Neumarkt, sitzen an freien Tagen über Buchhaltung und Bürokratie und zahlen sich für ihren Traum „selbst noch kein Gehalt“. 

Ein Kaffee kostet 4,50 Euro - „den man am besten ohne Milch genießt“, rät Anne, um das wirklich besondere Aroma aus dem mexikanischen Urwald auch schmecken zu können.  

Audio:

Anne und Efra erzählen, wie sie ins Kaffee-Geschäft einstiegen