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2.000 bis 3.000 Menschen versammelten sich auf dem Markt von Grimma.
Ministerpräsident Kretschmer spricht auf Demo in Grimma
In Grimma haben am Dienstagabend Tausende gegen die Politik der Bundesregierung demonstriert, darunter Bürgermeister Matthias Berger und zahlreiche seiner Amtskollegen aus der Region, ebenso Landrat Henry Graichen. Sie folgten dem Aufruf des Dachdeckermeisters Johannes Heine aus der Stadt, der die Kundgebung unter das Motto „Energie statt Ideologie“ stellte. Unterstützt wurde die Veranstaltung u.a. von der IHK, Bauernverband und zahlreichen Handwerkern. Prominentester Redner war Ministerpräsident Michael Kretschmer. Der Marktplatz war voll, schätzungsweise kamen 2.000 bis 3.000 Menschen.
OB Berger sagte, die sprachlose Mehrheit reibe sich über das, was aktuell passiert, verwundert die Augen, „aber wir dürfen das Schicksal unseres Landes nicht den Randgruppen überlassen, die von sich behaupten, das Volk zu sein.“ Viele Dinge liefen zurzeit aus dem Ruder, sagte Berger, es gebe eine ideologisch geprägte Energiepolitik und einen angeblich nur mit Waffengewalt zu lösenden Ukraine-Konflikt. Sicher sei, es werde eine Zeit nach dem Krieg geben. „Die Zusammenarbeit mit Russland und der Ukraine wird auch in den nächsten Jahrzehnten für unser Land unabdingbar sein.“
Landrat, Bürgermeister, Unternehmer, der Grimmaer Pfarrer Torsten Merkel und Wirtschaftsfunktionäre ergriffen das Wort, sie erinnerten u.a. an die Aufbauleistung nach der Wende, warnten, die Erfolge stünden auf dem Spiel und hoben die Bedeutung des Wirtschaftsstandortes Sachsen hervor. Die prominente Ex-Politikerin Antje Hermenau warf der Bundesregierung Unfähigkeit und realitätsferne Politik vor: „Die haben nichts im Griff!“
Zehn Minuten sprach der Ministerpräsident, der, begleitet von Buh-Rufen, den Menschen für die Solidarität dankte gegenüber den ukrainischen Flüchtlingen, der den Krieg scharf verurteilte, aber auch erneut die Russlandsanktionen in Frage stellte, die auch unserem Land schadeten: „Deutschland muss wirtschaftlich stark sein, um anderen Ländern helfen zu können.“ Bürokratie müsse abgebaut werden, damit Dynamik entstehe. Und Kretschmer appellierte an den Zusammenhalt in der Gesellschaft.