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  • Der Angeklagte mit seinem Verteidiger Benjamin Hirsch

Mit fast 200 Sachen über die B6 nach Löbau - Raser zu Haftstrafe verurteilt

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Er hatte sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert. In einem roten Opel raste er mit bis zu 200 Kilometer pro Stunde  quer durch die Oberlausitz – ohne Führerschein. Heute erhielt der 30-Jährige die Quittung. Das Amtsgericht Zittau verurteilte ihn zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zwei Monaten – ohne Bewährung. Außerdem wurde eine Führerscheinsperre für den Zeitraum von drei Jahren angeordnet. 

Die Liebe hatte den „Allrounder“– wie er seinen Job bei einem Busunternehmen umriss – aus dem lieblichen Taubertal in Baden-Württemberg nach Seifhennersdorf verschlagen. Er und sein damaliger Freund waren auf einem Volksfest. In jener Juni-Nacht im vergangenen Jahr setzte er sich ans Steuer, obwohl ihm die Fleppen weggenommen worden waren und er unter Bewährung stand.

In Großpostwitz wollte eine Polizeistreife den roten Opel Grandland kontrollieren. Daraufhin drückte er das Gaspedal durch. Vor Bautzen stand die Tachonadel auf 180 und in der Stadt auf 120. Anschließend raste er mit fast 200 Sachen über die B6 nach Löbau. Die Polizisten hatten alle Mühe mitzuhalten.  In Löbau bremste er abrupt ab. „Hätte ich ein Mü später reagiert, wären wir draufgekracht“, schilderte der Fahrer des Polizeiautos. An der Kreuzung Weißenberger Straße krachte der Angeklagte gegen eine Verkehrsinsel. Damit war die Flucht zu Ende.

Er  gestand alles und zeigte sich reumütig – wieder einmal. Der jetzt in Baden-Württemberg lebende Mann war schon mehrmals ohne Führerschein erwischt worden. Zuletzt kam er in zweiter Instanz vor dem Landgericht Würzburg mit  Bewährung davon.

Ob er gegen das Zittauer Urteil in Berufung geht, ließ sein Verteidiger offen.