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  • Bürgermeister Thomas Martolock (r.) an der Seite von Vereinsvertretern und Schulleiter der Polenz-Oberschule. Zusammen wollen sie nach dem Brand die Weichen für die Zukunft stellen.

Nach Sporthallenbrand: Cunewalde krempelt die Ärmel hoch

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Zwei Wochen nach dem Brand in der Sporthalle der Wilhelm-von-Polenz-Oberschule in Cunewalde stehen Gemeinde und Landkreis vor großen Herausforderungen. Durch das Feuer wurde insbesondere die spezielle Dachkonstruktion schwer beschädigt. „Wir haben damals mit einem Planer zusammengearbeitet, der uns dieses patentierte System in einer Brettstapelbauweise errichtet hat.“, sagte uns Bürgermeister Thomas Martolock. Bislang konnten vom Landratsamt Bautzen nur zwei Statiker gefunden werden, die den Schaden begutachten können.

Die Zukunft der Halle ist damit aktuell völlig unklar. Gutachten sollen nun klären, ob eine Sanierung oder sogar ein Neubau der Anlage in Frage kommt. Bis auf Weiteres ist die Sporthalle an der Czornebohstraße somit nicht nutzbar. Besonders die Sportvereine müssen nun auf andere Sportstätten in der Region ausweichen. Auch der Schulsport muss an

Besonders die beiden größten Clubs im Ort stellt das vor große Probleme. Neben den Volleyball- und Tischtennisspielern der SG Motor Cunewalde suchen auch die Handballer vom HVO Cunewalde nach neuen Heimspielstätten. „Wir sind froh, dass wir im Zusammenspiel mit dem Landratsamt und anderen Kommunen zum Beispiel mit der Sporthalle in Wilthen eine Lösung für den Kinder- und Jugendbereich gefunden haben.“, erklärt HVO-Vizepräsident Florian Sieber. Für die Spiele der Mannschaften im Erwachsenenbereich müssen die Handballer auf die Schützenplatzhalle in Bautzen ausweichen. Der Umzug sei laut Verein aber auch mit zusätzlichen Kosten verbunden. Laut Schatzmeister Jörg Preusche sehen sich die Sportler angesichts höherer Hallennutzungsgebühren mit Mehrkosten von etwa 10.000 Euro pro Saison konfrontiert. „Das ist eine Herausforderung, die es in sich hat und bei der wir auf die Unterstützung von Kommune, Sponsoren und Mitgliedern angewiesen sind.“, so der Schatzmeister.

Dennoch ist die Gemeinde durch schwere Hochwasserschäden der letzten Jahre bereits krisenerprobt und will auch jetzt wieder eng zusammenrücken. Aktuell sei die Welle der Hilfsbereitschaft enorm groß. Vereine, Schule und Verwaltung erreichen in diesen Tage vielfältige Unterstützungsangebote. „Die Hilfsbereitschaft ist für uns überwältigend. Bereits am Tag nach dem Brand haben sich Vereine und Sponsoren aus dem ganzen Freistaat gemeldet und ihre Unterstützung angeboten.“, berichtet Preusche. Zudem wurde über die Gemeinde bereits eine Soforthilfe auf den Weg gebracht, um die zusätzlichen Kosten ein Stück weit auffangen zu können und höhere Mitgliedsbeiträge zu vermeiden. Hierbei setzen die Ehrenamtlichen insbesondere auf die Hilfe der Fans und Mitglieder. Auch eine Crowdfundingaktion soll in den nächsten Tagen gestartet werden.

Der Brand in der Sporthalle brach nach bisherigen Ermittlungen durch einen technischen Defekt in einem Schaltschrank der Lüftungsanlage aus. Flammen griffen über den Tribünenbereich rasch auf das Dach über. Die Löscharbeiten dauerten bis in die Nachtstunden an. Durch das Wasser hat besonders der Hallenboden großen Schaden genommen. Umkleide-, Geräte- und Sanitärbereiche blieben überwiegend vom Feuer verschont. Aktuell geht das Landratsamt davon aus, dass der überwiegende Teil der Schäden am Gebäude, durch die kommunale Versicherung übernommen wird. Die Versicherungssumme von knapp 14 Millionen Euro steht zur Verfügung.