Neue Erkenntnisse zu Schlägerei vor Görlitzer Disko
Knapp acht Wochen nach der Schlägerei vor der Görlitzer Diskothek „Zwei Linden“ sitzen nur noch zwei der drei Syrer in Untersuchungshaft. Das Gericht habe einen Haftbefehl aufgehoben, teilte heute die Polizei mit. Die Ermittler schließen inzwischen ein fremdenfeindliches Motiv für die Auseinandersetzung aus. Dafür gebe es derzeit keine Hinweise. Auch könne ein -so wörtlich – „ bewusst gewaltsamer Zutritt zur Abiturfeier“ ausgeschlossen werden. Vielmehr sei es vor der Schlägerei innerhalb der öffentlich frei zugänglichen Tanzveranstaltung zu kleineren Auseinandersetzungen auf oder neben der Tanzfläche gekommen.
Die Ermittlungsgruppe „Tilia“ hat durch diese neuen Erkenntnisse weitere Verfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung sowie sexuellen Belästigung aufgenommen. „Aufgrund der bisher durchgeführten Vernehmungen und in Auswertung der Videoaufzeichnungen bestätigte sich ein dringender Tatverdacht gegen drei Beschuldigte nicht, 14 Beschuldigte hingegen konnten bisher eindeutig identifiziert und einigen entsprechende Tathandlungen zugeordnet werden.“ Neben Syrern, Libanesen und Irakern stehen nun auch zwei Deutsche im Fokus der Ermittlungen. Zehn Personen wurden als Geschädigte ausgemacht.
Anfangs waren zehn Tatverdächtige ermittelt worden. Gegen fünf erließ ein Richter Haftbefehl. Drei Syrer im Alter von 19, 21 und 34 Jahren kamen hinter Gitter. Gegen zwei Türken – 22 und 28 Jahre alt - wurden die Haftbefehle gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.