Neue öffentliche Toiletten für Dresden geplant
Dresden plant neue öffentliche Toiletten. Ab Anfang 2024 sollen in der Stadt dreizehn WC-Anlagen errichtet werden. Die Rathausspitze hat dem Stadtrat dafür ein Standortkonzept vorgelegt.
Sieben Anlagen ersetzen bisherige Toiletten, sechs kommen zusätzlich an neuen Standorten hinzu. Der Ersatz ist nötig, weil die bisherigen Vertragspartner Wall und Ströer ihre WC Anlagen mit dem Ende der Werbeverträge vertragsgemäß zurückbauen müssen. Eine Kopplung der öffentlichen Toiletten mit dem Betrieb der städtischen Werbeanlagen ist gemäß einer Entscheidung des Bundeskartellamtes nicht mehr möglich. Die Stadtverwaltung muss die Toilettenanlagen daher separat vergeben und betreiben lassen.
Für den Bau der neuen Toiletten stehen zwei Millionen Euro im Haushalt bereit. Die Benutzung soll kostenlos sein. Das Toilettenkonzept definiert auch neue Ausstattungsstandards. So werden künftig alle Toiletten im öffentlichen Raum unisex und barrierefrei errichtet. Je nach Standort kann diese Minimalvariante durch zusätzliche Urinale und weitere geschlechtergetrennte Toilettenmodule ergänzt werden. Weiterhin soll auf der Prager Straße als Ersatz für die derzeitige Anlage eine „Toilette für Alle“ entstehen.
Viele Stadträte überzeugt das Toilettenkonzept allerdings nicht. „In Summe wird Dresden mit dem Toilettenkonzept nicht mehr, sondern weniger öffentliche Toiletten haben“, kritisiert zum Beispiel die SPD-Fraktion.
Sie sieht verschiedene Defizite: Ausgerechnet in der touristisch geprägten Innenstadt werde das Netz gegenüber 2022 deutlich ausgedünnt. „Die Nutzerzahlenanalyse hatte ergeben, dass der Standort Wilsdruffer Straße / Kleine Kirchgasse von 2016 bis 2018 der am zweithäufigsten genutzte war. Ausgerechnet für diesen nun schon abgebauten Standort wird es keinen Ersatz geben. Zu einer attraktiven Innenstadt gehören aber auch solche Einrichtungen“, erklärt Stefan Engel, Sprecher für Stadtentwicklung der SPD-Fraktion.
