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Neue Studie: Rad-Touristen fahren halbe Milliarde Euro für den Freistaat ein

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Radtourismus beschert Sachsen jedes Jahr einen Umsatz von mehr als einer halben Milliarde Euro, das gab Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU) am Montag bei der Eröffnung des „Bikegipfels 2025“ in Bannewitz bei Dresden bekannt. Doch der Untertitel der Tagung „Hochschalten jetzt“ verriet auch, das da noch Luft nach oben ist. 

Eine neue Studie erfasste den Ist-Zustand des Rad-Tourismus:

- 2500 km touristische Radwege gibt es, dazu rund 400 km Offroad-Strecken für Mountainbiker und Gravelbiker - wie z.B. den grenzüberschreitenden Stoneman Miriquidi im Erzgebirge

- Die meisten Radtouristen kommen aus Sachsen selbst (70 Prozent), 80 Prozent von ihnen sind über 40 Jahre alt. Ein Drittel fährt E-Bike, mehr als die Hälfte Trekking- oder Tourenrad. 

- Obwohl nur elf Prozent der Touristen in Deutschland Sachsen auch für Rad-Urlaube auf dem Schirm haben, fahren die, die kommen sehr zufrieden wieder heim: Sie geben dem Freistaat 4,2 von 5 Punkten.

Das ist ausbaufähig

Die Studie hat konkrete Verbesserungsvorschläge: „Vorhandene grenzüberschreitende Angebote wie den Elberadweg, die Miriquidi Bike Arena, der Oder-Neiße-Radweg oder auch die Blockline sollen attraktiver gemacht und besser vermarktet  werden“, so Tilman Sobek, Reise-Unternehmer und Chef der Netzwerkstelle Mountainbike-Tourismus in Sachsen. Neue Angebote müssen dazu kommen. Dafür hat sich Sobek u.a. in Belgien umgeschaut. „Sachsen und Flandern arbeiten sehr gut zusammen. Was wir von dort lernen können, jede Destination spezialisiert sich. Eine Region geht auf das Tourenradfahren, verbindet das mit Kultur und extrem toller Architektur. Es gibt dort z.B. einen Baumwipfelpfad für Radfahrer. Andere Regionen gehen voll aufs Gravelbiken, andere aufs Mountainbiken. Dass wir uns auch in den Regionen sehr differenziert entwickeln, as können wir von Flandern lernen“, so Sobek. 

Radtourismus muss gesamtheitlicher gesehen werden und mit Themenrouten im Bereich Kultur, Kulinarik und Natur verbunden werden. 

Doch auch Ladestellen für E-Bikes, Fahrradwerkstätten und -verleihe seien noch ausbaufähig. „Wir werden aber keine neuen Radwege bauen, das ist nicht Kern der Studie“, so Kulturministerin Barbara Klepsch. 

Auch der Euro rollt...

Laut Studie hat der Radtourismus eine „beachtliche wirtschaftliche Bedeutung“ und bringt dem Freistaat jedes Jahr einen Umsatz von 568,3 Millionen Euro (Hotels, Gastronomie, Kaufkraft etc). Der Trend - vor allem zum E-Bike-Radeln sei ungebrochen und erschließe neue Altersgruppen.  

Und Radsport sollte auch in den Schulen gelebt werden. Statt Skilagern schlägt die Studie Klassenausflüge per Rad vor. 

Audio:

Tourismusministerin Klepsch zur Wirtschaftskraft Radtourismus
Unternehmer Tilman Sobek zu konkreten Verbesserungen